Obing – Nach 36 Jahren zeigt sich nun ein neues Gesicht im Altarraum, wenn in der Obinger Pfarrkirche St. Laurentius Gottesdienst gefeiert wird.
Nachdem Ende September der Mesner Alois Hofstetter mit einem würdevollen Gottesdienst in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschiedet wurde, ist schon seit einigen Wochen seine Nachfolgerin Melanie Thurner im Dienst der Pfarrgemeinde.
Wie es Diakon Wolfgang Mösmang zu ihrer Begrüßung sehr humorvoll ausdrückte, habe sich die Pfarrgemeinde für eine Frau entschieden, „denn so viele Aufgaben und unterschiedliche Anforderungen kann nur eine Frau schaffen“.
Ausbildung
zur Gärtnerin
Eigentlich war es Alois Hofstetter, der einst Melanie Thurner angesprochen hat und in ihr die Idee weckte, sich als neue Mesnerin für die Pfarrei St. Laurentius zu bewerben.
Geboren und aufgewachsen ist Melanie in Petting, ging in Petting und Waging zur Schule und machte nach der Schulzeit in Waging eine dreijährige Ausbildung zur Gärtnerin. Neben Schule, Ausbildung und später dann ab 1992 im Berufsleben, war die inzwischen 50-Jährige schon sehr viel in Kirche und Gemeinde engagiert. Für die christliche Familie war es eine Selbstverständlichkeit, dass sich auch die Kinder in der örtlichen katholischen Landjugend einbrachten oder im Jugendchor der Pfarrei dabei waren.
Bei den regionalen Treffen der Landjugend lernte Melanie ihren späteren Ehemann Klaus Thurner aus Obing kennen. Mit der Hochzeit kam Melanie in die Obinger Gemeinde und zog in das elterliche Anwesen ihres Mannes in Haiming. Klaus und Melanie Thurner sind Eltern von vier inzwischen erwachsenen Kindern.
Seit 1995 ist Melanie Thurner sehr engagiert im Familiengottesdienst-Team und der Landvolk-Gemeinschaft.
Neben Familie und Anwesen kehrte Melanie Thurner wieder ins Berufsleben zurück und arbeitete bis Sommer dieses Jahres als sehr beliebte und geschätzte Gärtnerin bei der Gärtnerei Jetzinger in Obing. „Bei mir sind immer die richtigen Leute zur richtigen Zeit in mein Leben gekommen“, sagt sie, „und so bin ich meinen Weg gegangen.“
Oft waren es Menschen, die sie dem Glauben und der Kirche näherbrachten. Wie auch jetzt mit Alois Hofstetter, der in ihr die Idee weckte und sie als seine Nachfolgerin sah. Seit Ostern war Melanie mit dem erfahrenen Mesner Hofstetter bei den verschiedenen Gottesdiensten dabei, wurde Schritt für Schritt in die Arbeit in Sakristei und Kirche eingeführt – und seit September steht sie nun fest im Dienst des Pfarrverbandes Obing und arrangiert alles rund um die Gottesdienste.
Beim Bauernhiagst in Kleinbergham war sie richtig gefordert, denn das nasse und kalte Wetter war eine Herausforderung für alle.
Unterstützung
kommt von vielen Seiten
Ihr berufliches Talent zeigt sich immer wieder, sehr geschmackvoll und feierlich hat sie zusammen mit den Kindern die Kirche zum Familiengottesdienst am Erntedankfest geschmückt und hat nebenbei für die Ministranten ein offenes Ohr und eine helfende Hand, gerade wenn es wieder darum geht, dass die Minis ihre Albe finden und sauber angezogen sind.
Der in Ruhestand gegangene Mesner Alois Hofstetter hat große Fußstapfen hinterlassen, aber die wird Melanie Thurner mit ihrer ruhigen, fürsorglichen Art und ihrem Organisationstalent bestimmt gut ausfüllen. Und wenn Not an der Frau ist, steht ihre Familie mit Rat und Tat hinter ihr – und Alois Hofstetter immer gerne an ihrer Seite.