Erste Hilfe für Teddybären

von Redaktion

Aktion der Aiblinger Romed-Klinik nimmt Kindern die Angst vor dem Krankenhaus

Bad Aibling – Schon vor dem Eingang zur Aiblinger Romed-Klinik herrschte ein reges Treiben. Zahlreiche Kinder kamen mit ihren „kranken“ Kuscheltieren im Arm, um ihnen helfen zu lassen – denn das Teddybär-Krankenhaus hatte wieder geöffnet. Die Aktion, die 2017 von Nico Hanny ins Leben gerufen wurde, erfreut sich seitdem wachsender Beliebtheit. Medizinstudierende und junge Ärzte sowie viele Ehrenamtliche (insgesamt an die 100 Helfer) schlüpften dabei in die Rolle des Arztpersonals und erklärten den kleinen Besuchern spielerisch, was in einer echten Klinik passiert. Ob gebrochene Pfoten, Fieber oder ein Armbruch – im Teddybär-Krankenhaus wird jedes Stofftier liebevoll versorgt. Ziel der Initiative ist es, Kindern die Angst vor Arztbesuchen zu nehmen und ihnen das Thema Gesundheit näherzubringen.

Kleiner Hase mit
multiplen Beschwerden

Auch in diesem Jahr war das Interesse groß: Schon kurz nach der Öffnung bildeten sich vor dem Eingang lange Schlangen. Viele Familien nutzten die Gelegenheit, um mit ihren kleinen Patienten einen besonderen Arztbesuch zu erleben.

Am ersten Tag der Aktion waren insbesondere viele Kindergärten und Kinderkrippen der Umgebung zu Gast. Die Kinder ab drei Jahren erhielten durch ihren Besuch samt dem Wechsel von der Patienten- in die Arzt- oder Beobachterrolle spielerisch einen Einblick in den Ablauf eines Krankenhausbesuches. „Es ist ein sinnvolles Projekt“, sagte Initiator Nico Hanny. Für ihn sei es schön, zu sehen, wenn die Kinder mit einem guten Gefühl das Krankenhaus verlassen. Es sei wichtig, dass die Kinder am Ende des Tages mit einer positiven Erfahrung aus dem Krankenhaus gehen. Denn oft verbinden sie mit dem Gebäude etwas Negatives. Der Ablauf ist wie im echten Krankenhaus: In der Aufnahme werden die Kinder begrüßt und mit ihnen zusammen wird eine Krankenakte angelegt. Das Kuscheltier wird dafür gemeinsam gemessen, gewogen und die dazugehörige Krankheitsgeschichte erfragt. In einem kleinen, abgetrennten Behandlungsbereich wird gemeinsam ins Ohr und auf die Haut geschaut oder das Herz mit echten medizinischen Instrumenten abgehört.

Bei Franziskas „Hase“ lagen gar multiple Beschwerden vor: Ohrenschmerzen, Fieber, Bauchweh und ein Mückenstich. Das erforderte umfangreiche Untersuchungen, die die Vierjährige unter anderem mit dem Stethoskop und dem Otoskop durchführte. Später musste der Hase auch noch in den MRT und zum Röntgen – alles anschaulich dargestellt. Und die „Hanny-Truppe“ tat alles, damit das Ganze so realitätsnah wie nur möglich dargestellt wird. Über einen 3-D-Drucker erstellte Hanny sogar Halskrausen. Dass das Teddybär Krankenhaus ein wahrer Volltreffer war, zeigte sich am Strahlen der Kinderaugen. Und zuhause hatten sie natürlich Brüdern und Schwestern oder Oma und Opa reichlich etwas zu erzählen. Nicht umsonst haben seit 2017 über 7000 Kinder schon daran teilgenommen, wie Nico Hanny erzählte.

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