Schechen – Drei Themen bewegen die Bürger von Schechen, von denen rund 200 zur Bürgerversammlung ins Gasthaus Kapsner gekommen waren. Vor vier Jahren war ein Antrag zur Errichtung eines Bikeparks, Dirtparks oder Pumptracks gestellt worden, auf dem Kinder und Jugendliche auf einem „geschützten Gelände“ ihren Fahrradsport ausüben können.
Kein geeignetes
Grundstück
Dazu wollte ein Bürger einen Bericht zum Sachstand haben. Laut Bürgermeister Stefan Adam wurde der Antrag im Gemeinderat positiv aufgenommen, die Einrichtung des Bikeparks war aber bisher nicht möglich, da die Gemeinde kein geeignetes Grundstück hat.
Sorgen machen auch die Biber. Durch ihre Staudämme würden sie die Gefahr von Überflutungen von landwirtschaftlich genutzten Flächen erhöhen. Laut Adam dürfen die Dämme in den Bereichen, die als Biotop ausgewiesen sind, nicht entfernt werden.
Biber und Bahn vertragen sich nicht, wie ein anderer Bürger feststellt. Die Bahn würde zwar die Gräben, für die sie zuständig sei, ordentlich räumen, die Biber würden aber dagegen arbeiten. Durch den durch die Biberdämme erhöhten Wasserstand könnte die Stabilität des Bahndamms gefährdet werden. Über den anschließend gestellten Antrag, einen Ortstermin mit Vertretern des Wasserwirtschaftsamts zur Besprechung des weiteren Vorgehens zu vereinbaren, ließ Adam abstimmen. Fast alle der Anwesenden stimmten dafür.
Was den geplanten Brennernordzulauf der Bahn angeht, von dem die Gemeinde negativ betroffen ist, meint Adam: „Der Brennertunnel kommt, das ist unbestritten.“ Allerdings gebe es schon einen Nordzulauf, „ob es da noch ein Gleis braucht, das ist die Frage.“
„Es gibt mehr Sterbefälle als Geburten“, so Adam in seiner ausführlichen Präsentation der Gemeindestatistiken, „wir wachsen nur durch Zuzug.“ Aber auch die Zuzüge in die Gemeinde, die 5592 Haupt- und Nebenwohnsitze hat, würden zurückgehen. Nur mit der Ausweisung von Baugebieten könne man den Zuzug aufrecht erhalten. Relativ konstant sind die Kirchenaustritte. „Jede Woche einer“.
Auf den demografischen Wandel reagiert die Gemeinde unter anderem mit einem „Mittagstisch für Senioren“. Wer das Essen nach Hause geliefert bekommen will, soll sich im Rathaus melden. Zu den großen Projekten in Schechen gehören der Neubau der Wasserleitung von Rosenheim in den Ort, die Erneuerung der Wendelsteinstraße und der Haidacher Straße in Hochstätt, eine Fernwärmeversorgung an der Marienberger Straße sowie ein Wohn- und Gewerbegebiet und eine Kita an der Rosenheimer Straße.
Der in Bau befindliche Supermarkt soll am 4. Dezember eröffnet werden. Von den Baukosten der Wasserleitung werden drei Millionen Euro den Anschlussnehmern als Verbesserungsbeiträge in Rechnung gestellt, der Rest wird über die Gebühren abgerechnet. Laut vorläufiger Berechnung fallen 4,15 Euro pro Quadratmeter Geschossfläche und 0,45 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche an.
Glasfasernetz:
Ausbau bis 2028
Der geplante Ausbau des Glasfasernetzes soll bis Mai 2028 abgeschlossen sein. Von den Kosten in Höhe von 3,6 Millionen Euro werden zehn Prozent aus dem Gemeindehaushalt bezahlt, der Rest aus Steuergeldern im Bundes- und Landeshaushalt. Adam, der 2020 zum Bürgermeister von Schechen gewählt wurde, will sein kommunalpolitisches Engagement fortsetzen. Zum Ende der Bürgerversammlung kündigte er für die Aufstellungsversammlung zur nächsten Kommunalwahl am 8. März 2026 an: „Ich werde mich auf alle Fälle wieder zur Verfügung stellen.“