„Jeder Tag kostet Geld”

von Redaktion

Flintsbach plant den Wiederaufbau der Burgruine Falkenstein – Start vor Wintereinbruch

Flintsbach – Eine tiefe Schneise mitten durch die Burgmauer, massenweise Schlamm und Geröll und einige überschwemmte Wohnhäuser. Die Bilder vom Hangrutsch am 3. Juni 2024 sind den meisten Flintsbachern noch sehr präsent. Ein gutes Jahr später ist klar: Die Burgruine Falkenstein kann und soll wieder aufgebaut werden.

650000 Euro
kalkuliert

Ebenso eindeutig ist jedoch: Billig wird es nicht. „Wir haben rund 650000 Euro veranschlagt”, erklärte Stefan Forstmeier, Vorsitzender der Umwelt-, Kultur- und Sozialstiftung des Landkreises Rosenheim, bei einer Infoveranstaltung in Flintsbach. Die Stiftung ist Eigentümer der Ruine und setzt sich seit der Katastrophe zusammen mit der Gemeinde, dem Förderverein Falkenstein und den Denkmalbehörden für den Wiederaufbau ein. Dafür gibt es nun finanzielle Unterstützung. 468000 Euro kommen aus dem Entschädigungsfonds des Bayerischen Wissenschaft- und Kunstministeriums. Minister Markus Blume betonte dabei, dass die Ruine bereits „seit rund 700 Jahren das Landschaftsbild prägt” und als „Erzähler bayerischer Geschichte“ dient. Doch reicht die Investition aus dem Fonds, um die Wiederherstellung zu sichern?

„Es ist genau das, was wir uns erhofft haben”, meint Flintsbacher Bürgermeister Stefan Lederwascher, der sehr glücklich über die Förderung ist. Mit der offiziellen Zusage könne man ab sofort mit den Arbeiten beginnen. Denn bisher wurde vom Rosenheimer Landratsamt „nur“ ein Gerüst installiert, das die Ruine vor weiteren Schäden schützen soll. „Das Gerüst wurde aber bewusst so erstellt, dass es auch für den Wiederaufbau genutzt werden kann”, sagt Simone Beigel, Pressesprecherin des Landratsamts, auf Nachfrage. Ursprünglich waren für die Hangsicherung rund 100000 Euro veranschlagt worden. „Je nach Baustellenverlauf können sich die Kosten aber nochmals etwas erhöhen”, sagt Beigel. Stiftungsvorsitzender Forstmeier kalkulierte hier bereits mit 120000 Euro. „Mir persönlich“ dauern solche Sachen immer zu lange. „Jeder Tag kostet schließlich Geld”, meint Bürgermeister Lederwascher. Wie aber beispielsweise der Architekt Daniel Hoheneder, der sich um den Wiederaufbau kümmert, betont, können solche Fördermittel manchmal erst nach Jahren vergeben werden. „Von daher arbeiten wir wohl sowieso schon mit Lichtgeschwindigkeit”, meint Lederwascher.

„Jeder Tag
kostet Geld”

Noch vor dem Wintereinbruch sollen die Arbeiten beginnen. Bereits im Sommer 2026 könnte die Mauer dann „möglichst originalgetreu“ stehen. Die Differenz zwischen der Kalkulation (650000 Euro) und Förderung (468000 Euro) muss laut Rosenheimer Landratsamt die Stiftung aus Eigenmitteln finanzieren.

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