Stephanskirchen/Brannenburg – Es hat etwas länger gedauert als erhofft. Statt, wie angekündigt, im Spätsommer eine passende Lösung für alle Beteiligten zu finden, tat sich Arri schwer, die Werke in Stephanskirchen und in Brannenburg zu schließen. Die Verhandlungen mit dem Betriebsrat zogen sich, und einige Mitarbeiter schlugen Alarm.
Bis zum 31. Dezember
sind die Werke Geschichte
Jetzt steht fest: Der Kameraspezialist macht bis zum Ende des Jahres seine Tore zu. „Arri hat die schwere unternehmerische Entscheidung getroffen, den Betrieb in Stephanskirchen und Brannenburg einzustellen. Hierzu wurden mit dem örtlichen Betriebsrat ein Interessenausgleich und Sozialplan vereinbart, mit dem Ziel, die Standorte zum 31. Dezember zu schließen”, bestätigt ein Sprecher von Arri gegenüber dem OVB. Für rund 150 Mitarbeiter herrscht damit Gewissheit. Sie wurden am gestrigen Donnerstag in einer Betriebsversammlung in Stephanskirchen über die Einigung informiert. Doch wie geht es für sie nun weiter? „Rund einem Drittel der Beschäftigten können wir künftig eine Tätigkeit am Standort München anbieten. Die übrigen Stellen entfallen im Rahmen des vereinbarten Interessenausgleichs“, heißt es seitens Arri. Dementsprechend kommen circa 50 Mitarbeiter in der Münchner Zentrale unter. Der Rest muss sich eine neue Arbeit suchen. „Ich bin noch völlig überfordert und muss das erst einmal sacken lassen”, meint ein Mitarbeiter, der anonym bleiben möchte, direkt nach der Versammlung. Er ist einer derjenigen, der nach München könnte, ist sich aber noch nicht sicher, ob er das Angebot annimmt. Arri kündigt derweil an, „alle Maßnahmen fair und in enger Abstimmung mit der Arbeitnehmervertretung umzusetzen.“
Über weitere Details zum Stellenabbau und der Teil-übernahme einiger Mitarbeiter möchte man sich jedoch nicht äußern. Der Arri-Sprecher betont jedoch, dass die Entscheidung keine einfache war. „Wie viele andere Unternehmen der Branche, befindet sich auch Arri derzeit in einem Transformationsprozess“, sagt er. Um sich an die Veränderungen am Markt anzupassen, gelte es bei der „strategischen Neuausrichtung“ nun, Sach- und Personalkosten zu senken.