Rohrdorf – Wenn aus Hilfe gegenseitige Freundschaft wird – so könnte man das Verhältnis zwischen vielen Rohrdorfern und Menschen aus der Region Ternopil in der Ukraine beschreiben. Denn schon seit 30 Jahren gibt es jetzt den Helferkreis für die Diözese Ternopil.
Ganz zu Anfang ging es um direkte Unterstützung für die Diözese und den Aufbau des dortigen Priesterseminars. Doch schon bald entwickelte sich daraus eine Unterstützung für alle dort lebenden Menschen, weil auch die Aufbauarbeit, die die Diözese dort leistet, um Menschen in Arbeit zu bringen und Landflucht zu verhindern, mit ganz gezielten Projekten unterstützt wurde: Hilfe zur Selbsthilfe in ihrem besten Sinn.
Immer wieder gab es Gegenbesuche aus der Diözese, denn dort weiß man die Unterstützung des Helferkreises zu schätzen: Ohne den Helferkreis, so heißt es dann immer wieder, hätten wir nur wenig Chancen gehabt, wären auf jeden Fall nicht da, wo wir heute sind. Und das gilt seit dem Beginn des Krieges noch mehr. Weihbischof Wolodymyr Firman sagte einmal nach Kriegsbeginn: „Solange wir wissen, dass wir solche Freunde haben, wissen wir auch, dass wir noch nicht ganz verloren sind.“
Jetzt kommt er, den die Unterstützer des Helferkreises schon seit der Zeit kennen, als er noch Seminarist im Priesterseminar in Ternopil war, zusammen mit Teodor Martinyuk, dem Metropoliten und Erzbischof der Diözese Ternopil, nach Rohrdorf. Die beiden möchten sich wieder einmal persönlich für die jahrzehntelange Hilfe bedanken.
Höhepunkt des Besuchs wird am morgigen Samstagabend um 18 Uhr ein feierlicher Gottesdienst in der Rohrdorfer Pfarrkirche sein, den Weihbischof Dr. Bernhard Haßlberger zelebrieren wird.
Umrahmt wird der Gottesdienst vom Kirchenchor Rohrdorf sowie dem Kammermusikkreis Rohrdorf unter Leitung von Christina Stocker. Nicht wenige der Mitglieder des Kammermusikkreises sind in Rohrdorf und dem Chiemgau auch von den Konzerten „Klassik für die Mission“ bekannt, einer Veranstaltungsreihe, die ebenfalls in enger Beziehung zum Helferkreis Ternopil steht. Denn seit Beginn des Ukraine-Krieges werden nicht nur Missionsprojekte unterstützt – und das seit 2003 in einer Höhe von gut 200000 Euro –, sondern auch der Helferkreis bekommt erhebliche Zuwendungen.
Die Unterstützung dieser jetzt auch noch vom Krieg gebeutelten ukrainischen Region ist, das zeigt sich auch an diesem Beispiel wieder, nicht nur ein Anliegen des Helferkreises, sondern vieler Menschen in Rohrdorf und auch im ganzen Chiemgau.jt