Für eine bessere Unterstützung vor Ort

von Redaktion

Regionalere Gesundheits- und Sozialversorgung gefordert – Lösung aus Aschau könnte helfen

Aschau – Auch in diesem Jahr fand der Tag der Patientenlotsen in Berlin unter dem Motto „Kooperative Steuerung“ statt. Mitorganisator war die Deutsche Gesellschaft für Care und Case Management (DGCC). Der Gesundheitsexperte und Versorgungsforscher Elmar Stegmeier aus Aschau leitet die Fachgruppe Patientenlotsen, die sich mit Konzept und Methodik von Patientenlotsen-Systemen beschäftigt.

In der aktuellen gesundheitspolitischen Diskussion gewinnt die sogenannte Netzwerkebene auf regionaler Ebene an allergrößter Bedeutung. Hintergrund ist, dass die Gesundheits- und Sozialversorgung regionaler werden muss, damit die Bedarfe von hilfsbedürftigen Menschen dort gelöst werden, wo diese entstehen – nämlich zu Hause. Während die Kliniklandschaft schon seit vielen Jahren eine Zentralisierung erfährt, müssen Beratungs- und Hilfsangebote sowie ambulante Leistungen dezentraler und miteinander vernetzt werden, so Stegmeier. Damit langfristig keine Versorgungslücken entstehen. Ansonsten würden hilfsbedürftige Menschen unterversorgt zurückbleiben. „Im Vergleich zu vor 50 Jahren kann man von einer Re-Regionalisierung sprechen“. Dies wird mittelfristig Versorgungsstrukturen und -prozesse auch in den Landkreisen des Chiemgaus zum Nutzen der Patienten, Versorger und Gemeinden verändern. Die Menschen werden besser versorgt sein und die Lebensqualität erhöht sich.

Ziel ist es, Angebote für den Menschen und für die Versorger transparenter zu machen und die Zusammenarbeit in der Versorgung von Patienten zu verbessern. Kooperation, Koordination und Steuerung sind die Funktionen dahinter. Damit dies gelingt, sind fachliche, praxistaugliche Konzepte und Qualitätsvorgaben nötig. Daher haben Elmar Stegmeier, Professor Hugo Mennemann sowie Professor Wolf Dieter Wendt eine Care-Management-Leitlinie verfasst, die im kommenden Jahr veröffentlicht wird.

Die Kommunen, das Land Bayern und die Bundespolitik müssen sich auf die demografische Situation und die Lebensstiländerungen der Bürger mit steigenden Hilfs- und Pflegebedarfen einstellen. Regionale Lösungen gibt es dafür bereits, unter anderem das in Aschau entwickelte Koordinierungsbüro Gesundheit beziehungsweise das Gesundheits- und Pflegenetzwerk Priental.

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