Amerang – Das neue Baugebiet in Kirchensur kommt voran. Der erste Bauabschnitt wird jedoch deutlich kleiner als ursprünglich vorgesehen.
Das hat gravierende Auswirkungen auf die Erschließungskosten. Zuletzt hatte der Gemeinderat im Mai die angepasste Entwurfsplanung genehmigt. Zwischenzeitlich wurde die Ausführungsplanung für die Leistungsvergabe erstellt und in einigen Punkten angepasst. Dies betrifft vor allem die Reduzierung des an den aktuell festgelegten Bebauungsplan angepassten, Ausbauumfangs auf den östlichen Bereich des Areals.
Die Fahrbahnbreite wurde auf 4,50 Meter plus Bankett festgelegt. „Damit funktioniert der Begegnungsverkehr problemlos“, stellte Bürgermeister Konrad Linner (GLA) fest. Insgesamt gesehen, werde es eine teure Erschließung, so Linner. Seiner Überzeugung nach sind für die hohen Kosten vor allem die schlechte Sickerfähigkeit des Bodens, die notwendige Herstellung der Reiterbergerstraße und die Verkleinerung des Baugebiets in der ersten Vergabephase verantwortlich, denn die Infrastruktur muss bereits im ersten Bauabschnitt für das komplette Baugebiet angelegt und auf die entsprechenden Grundstücksbesitzer umgelegt werden. Die Anschlüsse für die weiteren Bauabschnitte würden nach den jeweiligen Vergabephasen erfolgen, doch die Abzweiger müssten bereits jetzt vorgesehen werden, sagte Linner. Die Gesamtkosten von rund 1,6 Millionen Euro werden zu zehn Prozent von der Gemeinde und zu 90 Prozent von den elf Grundstücksbesitzern getragen. Auf Nachfrage von Gemeinderat Ludwig Niedermaier (FW Kirchensur), „um wie viel höher die Erschließungskosten für die Parzellen an der Reiterbergerstraße im Vergleich zu anderen Baugebieten sind“, stellte Kämmerer Anton Görgmayr fest, dass dies nicht pauschal zu beantworten sei. Die Gegebenheiten seien immer unterschiedlich. „Beim Baugebiet Evenhausen Ost lagen die Erschließungskosten vor fünf Jahren bei 78 Euro pro Quadratmeter. In Kirchensur betragen die Erschließungskosten nach aktuellem Planungsstand 118 Euro pro Quadratmeter.“ Ein weiterer Kostenpunkt ist die Oberflächenentwässerung. Hier kommt laut Linner eine Art Kaskadensystem zum Einsatz, beginnend mit einer Zisterne auf jedem Grundstück. Auf Wunsch der Gemeinde ist für die Grundstücksanschlüsse statt des üblichen Kontrollschachts ein Retentionsraum mit Speicher und Rückhaltevolumen vorgesehen. Gegenüber einem Standardanschlussschacht sind laut Linner allein hierfür Mehrkosten von rund 8000 Euro je Anschluss zu erwarten. Die Grundstücksbesitzer können über diese Zisternen, die etwa 8,5 Kubikmeter fassen, frei verfügen. Im Übrigen beinhalten die Erschließungskosten Aufwendungen für die Straßenbeleuchtung, die Freiflächengestaltung für die geplante Gemeinschaftsfläche, die ökologischen Ausgleichsmaßnahmen sowie die Aufwendungen für den Grunderwerb. ca