Raubling – Dass etwas nicht stimmt, war auf den ersten Blick klar. Als die Mitarbeiter eines Autohauses in der Nähe der Autobahnauffahrt das Geschäft am Montagmorgen aufsperrten, erwartete sie ein Bild der Verwüstung. „Als wir in der Früh ankamen, haben wir schon gesehen, dass die Türen zur Werkstatt und zum Lager aufgebrochen waren“, sagt ein Mitarbeiter des Hauses, der anonym bleiben möchte. Auch im Verkaufsraum seien deutliche Spuren zu sehen gewesen, dass in der Nacht etwas passiert sein musste.
Unbekannte brechen
mitten in der Nacht ein
So sei zum Beispiel die Kasse auf dem Boden gelegen – und auch die Tür zum Tresor sei kaputt gewesen. Sofort hätten die Mitarbeiter die Polizei informiert. Denn es war klar: Jemand muss in das Autohaus eingebrochen sein. Das bestätigte die Polizeiinspektion Brannenburg am Montagnachmittag. „Die Täter verschafften sich zwischen 2.15 und 3.30 Uhr gewaltsam Zutritt zum Verkaufsraum des Autohauses an der Rosenheimer Straße“, teilt ein Sprecher der Polizei mit. Auch an einer Geldkassette hätten sie sich zu schaffen gemacht. Danach machten sie sich mit Bargeld im niedrigen dreistelligen Bereich aus dem Staub.
Seitdem laufen die Ermittlungen der Polizei. „Die Experten der Spurensicherung überprüfen gerade alles, was wir sichergestellt haben“, sagt Fabian Bernhardt, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Brannenburg, auf OVB-Anfrage. Unter anderem auf Fingerabdrücke oder andere Spuren, welche die Täter hinterlassen haben könnten. Auch Material von Überwachungskameras aus dem Autohaus werde nun ausgewertet.
Und darauf haben die Beamten am Dienstag etwas entdeckt: „Wir gehen momentan von zwei Tatverdächtigen aus, die auf dem Videomaterial zu erkennen sind“, sagt Fabian Bernhardt.
Und auch die Geldkassette, welche die Täter zunächst mitgenommen hatten, ist wieder aufgetaucht. „Diese wurde im unmittelbaren Nahbereich des Tatorts, im Umfeld des Autohauses, gefunden“, sagt der stellvertretende Dienststellenleiter. Die Kassette müsse nun ebenfalls auf jede noch so kleine Spur untersucht werden.
Auch die Kriminalpolizei sei mittlerweile an den Ermittlungen beteiligt, sagt Bernhardt. Dennoch verweist der Polizist darauf, dass nach wie vor auch Hinweise von Zeugen wichtig sein könnten. Wer in der Tatnacht im Bereich des Autohauses etwas Verdächtiges gesehen hat, kann sich bei der Polizei Brannenburg unter der Telefonnummer 08034/90680 melden.
Im Autohaus selbst hat sich die Aufregung wieder ein bisschen gelegt. Auch wenn der Einbruch immer noch das bestimmende Thema ist. „Es wird sich schon viel darüber unterhalten und natürlich hat man immer die Sorge, dass so etwas wieder passiert“, sagt der Mitarbeiter am Tag danach am Telefon. Er vermutet, dass die Täter genau wussten, was sie machten.
So seien die Unbekannten wahrscheinlich bewusst an der Hinterseite des Gebäudes eingebrochen, dort, wo die Bahnlinie verläuft. „Vorne wären sie wahrscheinlich aufgefallen, weil das Autohaus direkt an der Hauptstraße liegt“, sagt er. Dafür spreche auch, dass die Einbrecher mitten in der Nacht eingestiegen sind – dann, wenn selbst auf der sonst viel befahrenen Straße wenig los ist.
Tresor kann nicht
geöffnet werden
Dass die Täter den wohl noch größeren „Coup“ verpassten, lag wohl an einem guten Tresor. „Sie haben scheinbar versucht, den aufzubohren und mit Werkzeug aufzubrechen. Das haben sie aber nicht geschafft“, berichtet der Autohausmitarbeiter. Er vermutet, dass es die Täter nur aufs Geld abgesehen haben. Die Autos hätten sie überhaupt nicht interessiert, sagt der Mitarbeiter. Allerdings sei es auch fast unmöglich, die Fahrzeuge einfach so zu stehlen.
Dennoch wollen er und sein Team nun darüber nachdenken, wie die Sicherheit für das Autohaus weiter erhöht werden kann. Denn ein „ungutes Gefühl“ hinterlasse der Einbruch schon.