Aschau – Zur Jahreshauptversammlung des Ökumenischen Sozialdienstes Priental (ÖSP) im katholischen Pfarrheim von Aschau konnte Vorsitzender Elmar Stegmeier Ehrenmitglied Lorenz Ablinger, Pfarrer Paul Janßen und zahlreiche Mitglieder begrüßen. Davor hatte in der Pfarrkirche eine Andacht stattgefunden, musikalisch umrahmt vom Männerchor. Das Leitmotiv „Wo ein Mensch glücklich ist, hat ein anderer dafür gesorgt“ zog sich wie ein roter Faden durch den Abend.
Auf Anregung der katholischen und evangelischen Gemeinden in Aschau und der Idee, sich für einen Hilfsdienst für Alte und Kranke im Priental einzusetzen, wurde 1975 unter dem Namen „Sozialdienst Aschau“ eine Gründungsversammlung einberufen. Ausdrückliches Ziel war es, aus christlicher Nächstenliebe alten, kranken und bedürftigen Menschen zu helfen. Erste Vorsitzende waren damals der evangelische Pfarrer Heinrich Rehbusch und der katholische Pfarrer Nikolaus Deschler. Aus dem Sozialdienst wurde schließlich der „Ökumenische Sozialdienst Priental“, den jahrzehntelang Lorenz Ablinger führte, ehe dieser im Jahr 2022 den Stab an Elmar Stegmeier weitergab. Derzeit zählt der ÖSP 526 Mitglieder.
Elmar Stegmeier berichtete über die vielfältigen Aktivitäten des ÖSP. Die Pflegedienstleistungen reichen von der ambulanten und der Tagespflege über Qualitäts- und Hygienemanagement bis hin zur Hauswirtschaft und Essen auf Rädern. Derzeit werden rund 245 Personen in der ambulanten Pflege versorgt, davon 159 aus Aschau, 29 aus Sachrang und 57 aus Frasdorf. Knapp 9700 Essen wurden insgesamt ausgeliefert. 62 Personen sind Gäste der Tagespflege.
„Jeder soll sich hier gut aufgehoben fühlen“, sagte der Vorsitzende. Der Einzugsbereich reicht von Sachrang bis nach Riedering, Samerberg, Neubeuern, Bernau und Prien. Bestehende oder im Bau befindliche Tagespflegestätten seien keine Konkurrenz, betonte Stegmeier. Im Gegenteil: Das Angebot der Tagespflege müsse noch bekannter werden.
64 Mitarbeiter arbeiten beim ÖSP. Sie leisteten über 34142 Einsatzstunden, davon weit über zwei Drittel in der ambulanten Pflege und beim Essen auf Rädern. Gleichwohl gelte es, die Finanzen im Blick zu behalten. Kostentreiber seien beispielsweise Tarifabschlüsse vor Kassenverhandlungen, wodurch eine Finanzierungslücke entstehe. Auch wolle der ÖSP keine Triage von Patienten nach Einnahmesituation: „Alle Patienten sind für den ÖSP gleich!“
Bei der Tagespflege seien die Kapazitäten auf 20 Plätze limitiert. „Für eine schwarze Null liegt die Schwelle bei 19,5 Plätzen.“ Der ÖSP stehe für „eine Pflege ohne Stoppuhr“ und sei „ein ökumenischer und nicht ein ökonomischer Sozialdienst“. Der ÖSP treibe auch Innovationen an, sei es bei der Nutzung neuer Gesetze und Fördermöglichkeiten oder neuen Versorgungsangeboten wie dem Gesundheits- und Pflegenetzwerk. Was zähle, seien Pflege und Unterstützung auf höchstem Qualitätsstandard durch die Mitarbeiter und zufriedene Patienten, Gäste und Klienten. Ziel sei es, auf eine schwarze Null zu kommen. Dafür müsse man noch besser planen und Dienste steuern, einen Geschäftsführer implementieren und in Netzwerken und Kooperationen arbeiten. Und es brauche weiterhin „Spenden, damit wir alle Leistungen im gesamten Gebiet umsetzen können“.
Chronik, Finanzen und
verdiente Ehrungen
Zweiter Vorsitzender Ullrich Otto präsentierte im Anschluss die von ihm verfasste Chronik „50 Jahre ÖSP“. Ohne die vielen Zuarbeiter wäre die Chronik nie zustande gekommen, bedankte er sich. Georg Furtner erstattete knapp und bündig den Kassenbericht. Stegmeier stellte noch die Haushaltsplanung vor, die einstimmig per Akklamation angenommen wurde. Kassenprüfer Georg Zacher bescheinigte eine ordentliche Buchführung, sodass der Entlastung der Vorstandschaft nichts im Wege stand.
Für jahrzehntelange Mitgliedschaft und Engagement wurden anschließend das Ehepaar Elisabeth (Mädi) und Georg Zacher sowie Hannelore Nieder geehrt. Dritte Bürgermeisterin Monika Schmid lobte: „Gut, dass es euch gibt und dass wir gut versorgt sind.“ Sie bedankte sich beim ÖSP-Vorstand und allen ÖSP-Mitarbeitern für deren Engagement.
Mit einem Ausblick auf 2026 („Es stehen Neuwahlen an“) und einem Dank an alle ÖSP-Mitarbeiter, an den Vorstand, an die Mitglieder, die Kirchen und die politische Gemeinde für ihre Unterstützung beendete Elmar Stegmeier die Veranstaltung.