„Frieden ist zerbrechlich“, mahnte Wortgottesdienstleiterin Annette Forster an.
Riedering – Zum Volkstrauertag versammelten sich in Pietzenkirchen am Simssee zahlreiche Gemeindemitglieder und Abordnungen der ortsansässigen Vereine, um der Toten des Ersten und Zweiten Weltkriegs, der Opfer von Gewalt und Kriegen, von Bürgerkriegen und terroristischen, rassistischen und antisemitischen Übergriffen zu gedenken. Schon beim feierlichen Gottesdienst – würdig musikalisch gestaltet von der Musikkapelle Riedering-Söllhuben – ging es um Erinnerung und Hoffnung.
Frieden ist
nicht selbstverständlich
Pfarrverbandsratsvorsitzende und ehrenamtliche Wortgottesdienstleiterin Annette Forster erinnerte in ihrer Predigt daran, dass Frieden nicht selbstverständlich sei. Frieden sei eine täglich zu erfüllende Aufgabe, Frieden sei zerbrechlich. „Gerade jetzt spüren wir, wie kostbar Frieden ist.“ Am Gedenkkreuz vor der Kirche erinnerte Bürgermeister Christoph Vodermaier daran, dass der Volkstrauertag ein Tag des Gedenkens, der Verpflichtung und der Hoffnung sei. Er zitierte Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es – und Frieden ist das Beste, also arbeitet daran.“ Erinnern bedeute nicht nur Rückblick, sondern Verantwortung für das Heute. Der Volkstrauertag ermahne, den Frieden nicht für selbstverständlich zu halten. Das beginne schon im Kleinen: polarisierende Debatten, wachsende Verrohung in Sprache und Verhalten, extremistische Tendenzen, die das gesellschaftliche Miteinander bedrohen. Man wisse aus der Geschichte: „Aus Worten können Taten werden.“ Er rief deshalb dazu auf, Haltung einzunehmen, für demokratische Werte einzustehen, Brücken zu bauen und einander mit Respekt zu begegnen, „sodass Gewalt und Hass keinen Platz in unseren Herzen und in unserer Gemeinschaft finden“. Stellvertretend für die Vereine legten anschließend Dominikus Summerer und Richard Mühlbauer einen Kranz nieder. Zu den Klängen der Blasmusik und den Salven der Böllerschützen senkten sich die Fahnen der Vereine.