Schechen – Biberdämme sorgen immer wieder für Überschwemmungen am Moosbach in Schechen. In der Bürgerversammlung hatte daher Gemeinderatsmitglied und Landwirt Martin Rinser (Parteifreie Bürger Schechen) einen Antrag gestellt. Die Gemeinde solle zusammen mit dem Wasserwirtschaftsamt (WWA) des Landkreises eine nachhaltige Lösung für die Problematik finden. Der Gemeinderat befasste sich nun in seiner jüngsten Sitzung damit.
Tiere dürfen nicht
entfernt werden
Wie Bürgermeister Stefan Adam (CSU) erläuterte, gibt es für den entsprechenden Gewässerbereich am Moosbach derzeit keine Erlaubnis zur Entfernung von Biberdämmen. Die Verwaltung hat daher im Vorfeld dazu Anträge beim WWA und bei der Unteren Naturschutzbehörde gestellt. Adam erklärte, dass man bereits mit dem Biberbeauftragten Kontakt hatte. Das WWA habe auf die Zuständigkeit der Naturschutzbehörde verwiesen. Adam betonte, dass Biberdämme nicht eigenmächtig entfernt werden dürfen. „Das ist eine Straftat“, bekräftigte er. Es dürfe nur in Absprache mit den Ämtern geschehen.
Martin Rinser war mit dem Vorgehen nicht zufrieden. „Es braucht einen Termin mit dem Wasserwirtschaftsamt, nicht mit dem Biberbeauftragten. Der hat ein anderes Ziel.“ Er machte deutlich, dass es sich um einen Entwässerungsgraben handele, der nicht mehr funktioniere, da durch die Biberdämme der Flusspegel insgesamt gestiegen sei. Dadurch nehme man in Kauf, dass Straßen und Gebäude geschädigt würden. In einer zivilisierten Gesellschaft, so Rinser, dürfe man einen Anspruch auf ein vernünftiges Gleichgewicht haben.
Wieso auch die
Bahn mitreden muss
Bürgermeister Adam schlug vor, auch die Deutsche Bahn mit einzubeziehen, da sich die Bahngleise der Strecke Wasserburg-Rosenheim in dem Bereich befinden. Außerdem soll das Straßenbauamt involviert werden, da sich auch die B15 in unmittelbarer Nähe befindet. Josef Weber (CSU) schlug vor, beim Wasserwirtschaftsamt erneut mit Bildern und weiteren Infos nachzuhaken. „Wenn man da dranbleibt, kann man mit denen eigentlich gut zusammenarbeiten“, meinte er. Das Gremium beschloss einstimmig, sich mit den entsprechenden Stellen – Wasserwirtschaftsamt, Naturschutzbehörde, Bahn- und Straßenbauamt – zu einem Ortstermin zu treffen. Dabei sollen die Biberproblematik erörtert sowie Lösungen herbeigeführt werden.