Riedering – Die Glockenanlage in der Filialkirche in Pietzenkirchen ist sanierungsbedürftig. Nach einer Debatte über die Höhe des Zuschusses fiel die Entscheidung: Mit großer Mehrheit stimmte der Riederinger Gemeinderat dafür, der Kuratiekirchenstiftung Maria Himmelfahrt Hirnsberg einen freiwilligen Zuschuss zu gewähren. Dieser soll für die Instandsetzung der Glockenanlage in der Filialkirche St. Stephanus und Laurentius in Pietzenkirchen verwendet werden.
Verwaltung schlägt
500 Euro vor
Bürgermeister Christoph Vodermaier (FWGR) hatte vorab erläutert, dass die Kuratiekirchenstiftung einen Antrag bei der Gemeinde eingereicht hatte, mit der Bitte um Übernahme oder zumindest um eine Bezuschussung der Kosten zur Instandsetzung der Glockenanlage in der Pietzenkirchener Filialkirche.
Kämmerer Wolfgang Eberle erläuterte, dass die katholische Kirche wie jeder Gebäudeeigentümer selbst für den Unterhalt ihrer Liegenschaften zuständig sei. Dazu zählten auch Ausstattungen wie Uhren oder Glocken. Da eine Uhr oder Glocke in der heutigen, technisch fortgeschrittenen Zeit für die im Antrag genannten Zwecke nicht mehr erforderlich sei, könne man auch keine gemeindliche Aufgabe ableiten. Eberle erwähnte in diesem Zusammenhang die Kirchensteuer. Diese sei 1892 in Bayern unter anderem für die Unterhaltung der Gebäude eingeführt und später in der Weimarer Reichsverfassung in den sogenannten Kirchenartikeln festgeschrieben worden. Damit verfüge, so Eberle weiter, die katholische Kirche über entsprechende Einnahmen zum Erhalt der Liegenschaften. Dennoch sagte er: „Wir wollen ein bisschen was geben.“ Deshalb schlug die Verwaltung vor, dass die Gemeinde auf freiwilliger Basis einen Zuschuss in Höhe von 500 Euro für kirchliche Baumaßnahmen geben könnte. Dies ließe sich mit dem Erhalt einer traditionellen kulturellen Anlage, also der Kirchenglocke, begründen.
Gemeinderat Georg Staber (FWGR) begrüßte den Vorstoß, sagte aber auch, dass der Zuschuss „ruhig höher“ ausfallen sollte. Die Kuratiekirchenstiftung Hirnsberg sei schließlich nicht die katholische Kirche, sondern an die Örtlichkeit gebunden. Richard Mühlbauer (FBP) schloss sich Staber an und befand, ein Zuschuss sei zu befürworten. Marianne Loferer (CSU) war der Meinung, dass ein Zuschuss von 500 Euro „zu wenig“ sei. Sie schlug vor, die Summe auf zehn Prozent der im Antrag erwähnten Kosten aufzustocken. Benedikt Ganter (WGS) wiederum befand einen prozentualen Zuschuss als keine gute Idee. Ebenso Dr. Georg Kasberger (CSU), der forderte: „Wenn, dann einen geraden Betrag.“
Gemeinderat
verdoppelt den Betrag
Bürgermeister Vodermaier wandte ein, dass es eine Grundsatzentscheidung sei: zehn Prozent der Gesamtsumme oder beispielsweise ein gerader Betrag? Und statt 500 Euro einen Zuschuss in Höhe von 1.000 Euro? Mit 14:3 Stimmen stimmten die Gemeinderäte schließlich dafür, der Kuratiekirchenstiftung einen freiwilligen Zuschuss in Höhe von 1.000 Euro zur Instandsetzung der Glockenanlage in der Filialkirche Pietzenkirchen zu gewähren. Der Zuschuss wird im Haushalt 2026 eingeplant und nach Vorlage der tatsächlichen Kosten im Jahr 2026 ausgezahlt.