Flirten statt driften

von Redaktion

Auf der Eiselfinger Kartbahn findet zum ersten Mal ein Speed-Dating statt – Motoren bleiben aus

Eiselfing – Es ist Montag, Ruhetag bei der Kartbahn in Eiselfing. Die Karts stehen ordentlich aufgereiht in der „Boxengasse“. In der großen Halle, in der sonst die Motoren dröhnen, ist es heute ruhig. Das soll sich ändern, wenn im Januar 2026 erstmals ein Speed-Dating dort stattfindet. Mit dem Kartfahren hat das allerdings erst einmal wenig zu tun.

Alternative zu
einschlägigen Apps

Auf die Idee mit dem Speed-Dating ist die 29-jährige Tessa Jacobs gekommen. Sie selbst ist zwar in einer Beziehung, würde aber dennoch gerne andere Menschen zusammenbringen, wie sie erzählt. „Es wäre einfach schön, wenn sich die Leute mal wieder anders kennenlernen“, sagt Jacobs. Nicht immer nur standardmäßig über einschlägige Dating-Apps.

Als sie gemeinsam mit ihrem Freund vor einigen Wochen in einem Rosenheimer Restaurant essen war, fand an den Nachbartischen gerade ein Speed-Dating statt. „Wir dachten uns, dass das eigentlich eine coole Idee ist“, so Jacobs. Auch von Freunden habe sie bereits gehört, dass Online-Dating gar nicht immer so leicht sei. „Oft ist es recht kompliziert, jemanden zu finden. Und bis man sich letztendlich trifft, vergeht viel Zeit“, sagt Jacobs. Dabei könne man nur so herausfinden, ob es wirklich passt.

Bei anderen
Anbietern informiert

Da trifft es sich gut, dass die Familie ihres Freunds Maximilian Raab die Kartbahn in Eiselfing betreibt. Denn hier gibt es genug Platz für ein klassisches Speed-Dating. „Wir machen das Feuer an, bauen die Bar auf und man ist ungestört“, betont Jacobs. Ihrem Freund Maximilian habe die Idee auch sofort gefallen. Die beiden haben selbst allerdings noch nie an einem Speed-Dating teilgenommen. Deshalb informierten sie sich vorab bei anderen Anbietern, wie die Aktion am besten gestaltet werden sollte.

Mittlerweile steht der Plan. „Es wird zwei Altersgruppen geben“, erklärt Jacobs. Die eine schließt 24- bis 35-Jährige ein, die andere 30- bis 46-Jährige. Dass die Gruppen aufgeteilt werden, hat einen guten Grund. „Ich hätte mich unwohl damit gefühlt, wenn zum Beispiel junge Frauen dann plötzlich einem 40-jährigen Mann gegenübersitzen“, erklärt Jacobs.

In jeder Gruppe ist Platz für jeweils zwölf Frauen und Männer. Jeder bekommt eine sogenannte Matchkarte, auf der er sich Notizen über den Gegenüber machen kann. „Etwa fünf bis sechs Minuten können sich jeweils zwei Personen unterhalten“, sagt die Organisatorin. Dann wird gewechselt, die Männer rücken einen Tisch weiter zur nächsten Frau. Anschließend können die Teilnehmer angeben, mit wem sie gerne die Kontaktdaten austauschen würden. „Nur, wenn beide Seiten Interesse haben, werden die Handynummern weitergegeben“, betont Jacobs.

Anfangs haben sie und Raab überlegt, ob das Speed-Dating auch mit dem Kartfahren zu verbinden wäre. „Dabei kann man sich aber natürlich schlecht unterhalten“, sagt Jacobs. Hinzu komme, dass es sehr anstrengend sei. „Eventuell würde man sich unwohl fühlen, wenn man dabei richtig ins Schwitzen kommt“, meint sie. Dennoch soll das Kartfahren nicht ganz außen vor bleiben: „Wer sich bei uns kennenlernt und danach wirklich ein Date vereinbart, bekommt einen Gutschein für die Kartbahn.“

Prinzipiell kann jeder an dem Speed-Dating teilnehmen. „Es ist nicht explizit für Motorsportbegeisterte gedacht“, betont Jacobs. „Dass es hier neben der Kartbahn stattfindet, soll auch niemanden abschrecken“, fügt ihr Freund Maximilian Raab hinzu.

Einzigartig
in der Region

Jeder, der in eine der beiden Altersgruppen falle, könne sich anmelden. Das geht einfach auf der Homepage. Jacobs zufolge ist ein Speed-Dating in der Region Wasserburg einzigartig. „Ich habe noch keinen anderen Anbieter hier gefunden“, sagt sie. Die 29-Jährige würde sich freuen, wenn auch Leute außerhalb von Wasserburg dazustoßen. „Damit man ein bisschen frischen Wind hat“, sagt Jacobs und schmunzelt.

Für sie und ihren Freund Maximilian Raab sei es aber schon ein Erfolg, wenn alle einfach einen schönen Abend haben. „Es muss nicht unbedingt eine Beziehung daraus hervorgehen“, sagt Jacobs. Der erste Termin für die Altersgruppe zwischen 24 und 35 Jahren ist am 12. Januar 2026.

Bei genügend Interesse
vielleicht häufiger

Die ältere Gruppe, die 30- bis 46-Jährigen, trifft sich am 13. Januar. „Wir warten jetzt erst einmal ab, wie es angenommen wird“, betont Jacobs. Wenn das Interesse da ist, kann sie sich gut vorstellen, das Ganze noch einmal zu organisieren. „Vielleicht sogar alle zwei bis drei Monate.“

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