Eggstätt – Geschäftsleiter Johannes Halser informierte den Eggstätter Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung, dass kürzlich eine Verkehrsschau an mehreren neuralgischen Stellen im gesamten Ortsgebiet stattgefunden habe, die vonseiten des Gemeinderats und der Bevölkerung bemängelt wurden.
Bei der Verkehrsschau waren neben Mitarbeitern der Verwaltung auch Vertreter der Polizeiinspektion Prien sowie der Straßenverkehrsbehörde des Landratsamtes, des Staatliches Bauamts und der Verkehrswacht Rosenheim zugegen, erklärte Halser.
Lösungen für Weisham
und Oberulsham
Eine erste Besichtigung gab es im Ortsteil Weisham. Dort hatte Gemeinderat Stefan Meier (FBE) angeregt, eine TOPO-Box am Ortseingangsschild aufzustellen. Eine Trichterlösung, also eine Reduzierung von 70 km/h auf 50 km/h, könne nicht angeordnet werden. Gegen eine TOPO-Box hingegen spreche nichts, so die Meinung der Experten beim Ortstermin. Ein solches Messgerät stellt fest, wie viele Fahrzeuge zu schnell unterwegs sind, können aber nicht blitzen. Sie sind ein reines Instrument der Verkehrszählung.
Auch eine Verkehrsinsel sei möglich. Halser erklärte, dass dafür Grund erworben werden müsse und die Kommune die Baulast trage. Gleichwohl sollte, so die abschließende Rückmeldung bei der Verkehrsschau, „die Haltung des Gemeinderats zur Errichtung einer Verkehrsinsel im Vorfeld eingeholt werden“.
Eine weitere kritische Stelle sei Oberulsham an der RO15. Bei einer Geschwindigkeitsmessung im Juli dieses Jahres wurden binnen einer Woche 1.750 Verstöße beanstandet. Über neun Prozent der Verkehrsteilnehmer waren über 14 km/h schneller als die vorgeschriebenen 70 km/h unterwegs, 50 Fahrzeuge sogar schneller als 100 km/h. Vorstellbar seien hier eine Radar-Messstelle oder eine Semi-Station, allerdings erst nach Rücksprache mit der Polizeiinspektion und dem Zweckverband Kommunale Dienste Oberland.
Eine Tempo-30-Zone in der Durchgangsstraße Niederhamer Straße in Meisham sei nicht statthaft. Möglich sei aber das Aufstellen des Verkehrszeichens, dass eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h festlegt.
Ebenfalls diskutiert wurde die Einführung eines statischen Parkleitsystems (PLS). Außer der dynamischen Version in Bernau-Felden war den Teilnehmern bei der Verkehrsschau kein anderer Ort im Landkreis mit einem Parkleitsystem bekannt. Grundsätzlich stünden die Vertreter des Landkreises dem Ganzen positiv gegenüber, so Halser. Eine konkrete Abstimmung müsse mit dem Straßenbaulastträger erfolgen, aber: „Die Verkehrssicherungspflicht des Parkleitsystems obliegt der Gemeinde.“
Vonseiten einiger Bürger seien Halteverbote im Ort, konkret für die Hartseestraße, die Dr.-Köberle-Straße und die Sommerstraße, gefordert worden. Diese Straßen seien aber trotz parkender Autos breit genug für Einsatzfahrzeuge, hätten die Verkehrsschauteilnehmer bei der Besichtigung vor Ort registriert. Allerdings könne vorsorglich der Zweckverband Kommunale Dienste Oberland angefragt werden, „ob kurzfristig Kapazitäten der Verkehrsüberwachung für prekäre und brisante Begebenheiten (vorstellbar bei Veranstaltungen, in der Bade-Hochsaison oder Ähnliches) zur Verfügung stünden.“
Mehr Sicherheit
auf dem Schulweg
Um die Verkehrssicherheit im Bereich Schulweg zu erhöhen, sei eine echte Einbahnregelung oder mittels Schild „Anlieger frei“ vorstellbar. Ein weiterer Punkt war der Schilderwald an der Ecke Birner Garten/ Abzweigung Kirchplatz. Hier müsse man aufklaren und umpositionieren, so die Experten.
Die Verwaltung wurde beauftragt, so Halser abschließend, die erforderlichen verkehrsrechtlichen Anordnungen und Aufgaben zu erstellen beziehungsweise in die Wege zu leiten. Auch sollen weitere Informationen bezüglich des Parkleitsystems und der Verkehrsinsel eingeholt werden.