„Da kann man nur begeistert sein“

von Redaktion

Grenzüberschreitendes Theater der Jugend zeigt „Maximilians Kaiserschmarrn“ über Belagerung Kufsteins

Kiefersfelden/Kufstein – Junge Theaterspieler aus Kiefersfelden und Kufstein, die evangelische Kirche als Auftrittsort, eine junge Gymnasiastin als „zufällige“ Autorin? Ja, und das Resultat war grandios, die Aufführung mitreißend und die Umsetzung in allen Facetten beeindruckend.

Wie kam es dazu? Die Kieferer Heimatbühne hat in ihren Reihen eine Schwertkampfgruppe. Bei deren Akteuren kam der Wunsch auf, die Schwertkunst in eine kleine Handlung einzukleiden. Die Gymnasiastin Emma Demin, Theaterliebhaberin und begabte Schreiberin, wurde gebeten, zu helfen. Wie das bei der Jugend so ist: Das kleine Projekt wuchs, getragen von jugendlicher Begeisterung, zu einem großen, ja großartigen Theaterstück heran. Darsteller waren beim Nachwuchs der Kieferer Heimatbühne und Kufsteiner Theaterszene schnell gefunden.

Der Kunstlehrer des Gymnasiums Kufstein, Stephan Obergmeiner, hörte von dem Projekt und unterstützte sofort mit dem Aufbau der Bühnengestaltung, dem Nähen der Kostüme und – unglaublich – dem Bau von riesigen Kanonen. Schließlich schuf die Autorin Emma Demin eine tragischkomödiantische Rittergeschichte unter dem Titel „Maximilians Kaiserschmarrn“, die alle von Anfang an begeisterte.

So kam es zu einer Aufführung in wahrlich grenzüberschreitender Umsetzung. Das allein kann man nicht hoch genug loben. Insidern zufolge wollte es der Zufall, dass der Tiroler Theaternachwuchs im Stück die Bayern spielte, während der Nachwuchs der Kieferer Heimatbühne die Tiroler darstellte. Aufführungsort wurde die evangelische Kirche in Kiefersfelden, die sich durch ihre Offenheit für Kunst schon längere Zeit als besonderer Ort etabliert.

Zur Rittergeschichte selbst, die sich an wahren Begebenheiten orientierte: Stolz und Sturheit treffen aufeinander, als Kaiser Maximilian im Jahr 1540 vor den Toren der Festung Kufstein steht. Sein Ziel ist die Eroberung der Festung. Zu Maximilians großer Verärgerung sind die Festungsbewohner damit nicht ganz einverstanden. Als der Kaiser dann auch noch von Hans von Pienzenau, dem Herrn der Festung, verspottet wird, hat Maximilian endgültig genug. Mit seinen beiden Kanonen Purlepaus und Weckauf will er die Mauern zertrümmern. Doch der Preis für die Eroberung ist hoch.

Nur noch
zwei Aufführungen

Die Besucher der ersten beiden Vorstellungen waren sich einig: „So etwas hätten wir nicht erwartet. Das Bühnenbild, die Fähigkeiten der jungen Theaterspieler und vor allem die Wortgewalt des Stückes von Emma Demin mit den frechen und gleichzeitig tiefgründigen Passagen können nicht hoch genug gelobt werden.“

Morgen, Freitag, 19 Uhr, und am Samstag, 29. November, 16 Uhr, besteht noch die Möglichkeit, das Stück in der evangelischen Erlöserkirche in Kiefersfelden zu sehen. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erbeten. Weitere Aufführungen sind derzeit nicht mehr geplant. Schade!

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