Alter Pfarrhof: Wohnen oder Kinderhort?

von Redaktion

Intensive Diskussion im Pittenharter Gemeinderat – Noch keine Entscheidung gefallen

Pittenhart – Die Zukunft des alten Pfarrhofs sorgt weiterhin für intensive Diskussionen im Gemeinderat Pittenhart. Bei der jüngsten Sitzung stand das denkmalgeschützte Gebäude erneut im Mittelpunkt, als verschiedene Nutzungsoptionen erörtert wurden. Die Gemeinde hat sowohl die Schaffung von Wohnraum als auch die Unterbringung einer Ganztagsbetreuung eingehend geprüft.

Für Wohnnutzung
nicht ideal geeignet

Im Fokus steht einerseits die Möglichkeit, den Pfarrhof in zwei Wohnungen aufzuteilen. Hierbei würde das Erdgeschoss eine Fläche von 88 Quadratmetern und das Obergeschoss 122 Quadratmeter umfassen. Die vorhandenen Treppen gelten jedoch als ungünstig für eine getrennte Erschließung. Die Regierung empfiehlt stattdessen eine Aufteilung in vier Wohneinheiten unter Nutzung des bestehenden Treppenhauses, da die Flächen bei zwei Einheiten für die Wohnraumförderung als zu großzügig angesehen werden.

Allerdings birgt der Zugang über das bestehende Treppenhaus Einschränkungen hinsichtlich Terrassengestaltung und Privatsphäre für die unteren Wohnungen. Eine Erweiterung des Gebäudes nach Westen für zusätzliche Räume wie Sitzungssaal oder Bürgermeisterbüro wird derzeit nicht weiterverfolgt.

Auch die Nutzung des Pfarrhofs für die Ganztagsbetreuung wurde ausführlich diskutiert. Die Nähe zur Schule und die Verfügbarkeit des Gebäudes sprechen für diese Variante, allerdings ist der Pfarrhof als alleiniger Standort zu klein. Da auch der aktuelle Kindergarten die zu erwartende Kinderzahl nicht aufnehmen kann, gilt eine Kombination beider Standorte als sinnvolle Alternative. In der Juli-Sitzung des Gemeinderats wurde bereits beschlossen, die Unterbringung eines Kinderhorts gegenüber der Mittagsbetreuung weiterzuverfolgen.

Baurechtlich ist für den Einbau eines Kinderhorts oder von vier Wohneinheiten ein vollständiges Bauleitplanverfahren zur Neuaufstellung eines Bebauungsplans erforderlich. Lediglich für den Einbau von zwei Wohnungen besteht derzeit ohne Bauleitplanung Aussicht auf eine Baugenehmigung. Förderprogramme für die Ganztagesbetreuung wurden zwischenzeitlich erhöht, wie in der Sitzung betont wurde.

Im Verlauf der Sitzung kamen zahlreiche Fragen und Anregungen aus dem Gremium. Gemeinderat Georg Schartner (CSU) äußerte Unverständnis darüber, dass für die Nachmittagsbetreuung neue Räume geschaffen werden sollen, obwohl das Schulgebäude nur wenige Stunden am Tag genutzt werde.

Noch viele
Fragen offen

Gemeinderätin Marianne Erb (FW) erkundigte sich, ob der Kindergarten noch baulich erweitert werden könne oder ob die Nutzung von Räumen im Schulhaus eine Option sei. Zweiter Bürgermeister Reinhard Schreiner (CSU) mahnte zur Zurückhaltung und empfahl, die Entscheidung der Gemeinde Obing abzuwarten. Monika Lex (FW) regte an, die Wirtschaftlichkeit staatlicher Wohnbauförderprogramme zu prüfen. Robert Stecher (CSU) riet, parallel die Möglichkeiten einer Erweiterung des Kindergartens zu klären.

Statistisch sei laut Reithmeier mit zwei Dritteln der Schüler für die Nachmittagsbetreuung zu rechnen. Schartner gab zu bedenken, dass Grundschüler dann bis 16 Uhr extern betreut würden. Abschließend schlug Bürgermeister Reithmeier vor, einen Planer zu konsultieren, um die baulichen Möglichkeiten am bestehenden Kindergartenstandort zu prüfen.

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