Raubling – Großprojekte gibt es derzeit nicht gerade wenige in der Gemeinde Raubling. Kaum ist der Kindergarten im Ortsteil Nicklheim fertiggestellt und seit wenigen Monaten in Betrieb, schon rücken die Baumaschinen an der Michael-Ende-Schule (MES) an, um den Altbau abzubrechen. In den Bürgerversammlungen in mehreren Ortsteilen gab Bürgermeister Olaf Kalsperger ausführliche Einblicke in das gemeindliche Geschehen dieses Jahres.
Es waren die letzten Bürgerversammlungen, die Olaf Kalsperger leitete. Er stellt sich im März nicht noch einmal zur Wahl als Bürgermeister der Gemeinde Raubling. Sein Blick auf das Jahr 2025 zeigte, welche Mammutaufgaben bewältigt wurden und noch anstehen.
Gemeinde stemmt
mehrere Großprojekte
Für den neuen Kindergarten St. Theresia in Nicklheim hat die Gemeinde sieben Millionen Euro aufgewendet, um die bis in letzter Zeit angespannte Situation an Kindertages- und Kindergartenplätzen zu verbessern. „Im neuen Kindergarten Nicklheim können bis zu 100 Kinder einen Platz finden. Wir haben nun in der Gemeinde Raubling den Luxuszustand, dass sogar noch Kindergarten- und Kindertagesplätze frei sind“, zeigte sich der Bürgermeister erfreut.
Für den Ersatzneubau an der Michael-Ende-Schule (MES) wurde im Herbst mit den ersten Abrissarbeiten begonnen. Hier soll anstelle der ehemaligen Grundschule ein Neubau für veranschlagte Gesamtkosten von 15 Millionen Euro entstehen. Der Spatenstich, so informierte Kalsperger, solle im Frühjahr 2026 erfolgen, die Bauzeit ist bis Herbst 2027 vorgesehen.
„Das Abwasser schicken wir in Zukunft zur Kläranlage nach Rosenheim und reinigen es nicht mehr selber“, erklärte er die neu entstehende Abwasser-Verbundleitung nach Rosenheim, die mit rund 10,6 Millionen Euro in der Gemeindekasse zu Buche schlagen dürfte. Die Fertigstellung ist im Frühjahr 2026 geplant.
Ein weiteres Großprojekt in der Gemeinde ist der Neubau von bezahlbaren Wohnungen in der Siedlung Redenfelden im Holzbreitenweg. „Es ist an der Zeit, Wohnraum aufzubauen“, hob der Bürgermeister hervor. Anstelle von bisher 20 Wohnungen in den seit Längerem nicht mehr bewohnten alten Häusern sollen künftig 40 Wohnungen in fünf Gebäuden neu entstehen. Erst kürzlich hat sich der Gemeinderat für die kostengünstigere konventionelle Bauweise entschieden. Für das Projekt sind 11,5 Millionen Euro veranschlagt.
„Endlich wird die Analyse der vergangenen Hochwasserkatastrophe und das Integrale Hochwasserschutz- und Rückhaltekonzept vorgestellt“, konnte der Bürgermeister nach langem Warten verkünden. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 11. Dezember, um 19 Uhr in der Gemeindehalle Raubling statt.
Dort besteht die Möglichkeit, sich aus erster Hand über geplante Maßnahmen und Hintergründe zum Hochwasserschutz in unserer Gemeinde zu informieren“, so der Bürgermeister. Er stellte auch mehrere kleine Maßnahmen vor, die bereits umgesetzt wurden.
Nach dem Konzept
folgen die Planungen
Dazu gehört die Räumung und Vergrößerung der Bachläufe wie am Litzldorfer Bach oder am Ammerbach. Dafür wurden 350.000 Euro aufgewendet. Mehrere kleine Maßnahmen würden in Summe dann auch etwas bewirken, betonte er. Viele Bürger hätten auf das im Jahr 2021 in Auftrag gegebene Hochwasserschutzkonzept gewartet, vor allem darauf, was dann daraus entnommen werden könnte. „Ich möchte aber vorausschicken, wir reden noch immer von einem Konzept“, so Kalsperger. Die Bürger dürften nicht erwarten, dass die Gemeinde mit den Baumaßnahmen sofort beginne. „Es sind große Maßnahmen angedacht, die Planungen, wasserschutzrechtliche Untersuchungen und die Zustimmung von Grundeigentümern bedürfen, um nur einige Voraussetzungen zu nennen“, dämpfte er vorschnelle Hoffnungen.
Auch der Kindergarten „Sonnenblume“ in Kirchdorf wurde beim Hochwasser 2024 stark in Mitleidenschaft gezogen und musste umfassend saniert werden. Die Kosten beliefen sich auf 900.000 Euro. Dass das gesellschaftliche und kulturelle Leben in der Gemeinde auf einem hohen Niveau ist, verdeutlichten zahlreiche Bilder, die der Bürgermeister präsentierte.
Nachdem der Landkreis neue Unterkünfte für geflüchtete Menschen geschaffen hat, ist die Sporthalle des Inntal-Gymnasiums wieder frei. Der Bürgermeister informierte, dass sie wegen anstehender Renovierungsarbeiten trotzdem noch nicht für den Sportunterricht genutzt werden kann.