Samerberg – Nicht nur das Jahr 2025, sondern auch die aktuelle Amtsperiode von Bürgermeister Georg Huber neigt sich dem Ende zu. Dass Huber nicht mehr als Bürgermeister kandidiert, ist bereits bekannt. Dies nahm Georg Huber zum Anlass, nicht nur das vergangene Jahr, sondern auch seine vier Amtsperioden mit einem Bildervortrag Revue passieren zu lassen.
Eingangs stellte Huber die finanzielle Lage der Gemeinde vor. Das Gesamtvolumen des Haushaltes umfasste dieses Jahr 9,2 Millionen Euro. Zum Vergleich: im Vorjahr lag dieses bei 9,7 Millionen Euro. Dieses teilt sich auf in 1,4 Millionen Euro im Vermögenshaushalt und 7,8 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt. Getragen wird der Verwaltungshaushalt unter anderem von den größten Einnahmequellen wie der Einkommensteuerbeteiligung in Höhe von rund 2,25 Millionen Euro, den Grundsteuereinnahmen mit 380.000 Euro, den Gewerbesteuereinnahmen mit 750.000 Euro oder staatlichen Schlüsselzuweisungen mit heuer rund 960.000 Euro.
Schere zwischen
Einnahmen und Ausgaben
Bei den Ausgaben schlagen beispielsweise Personalausgaben mit knapp drei Millionen Euro oder die Kreisumlage mit 1,78 Millionen Euro. Der Schuldenstand der Gemeinde liegt derzeit bei 1,67 Millionen Euro. Das entspreche einer Pro-Kopf-Verschuldung von rund 604 Euro. Huber betonte, dass die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben immer größer werde: „Die Gemeinde muss sich immer mehr strecken, doch bisher sind wir noch jedes Jahr über die Runden gekommen.“
Weitere Zahlen im Überblick: Im Jahr 2025 erblickten 22 Kinder das Licht der Welt, 13 Paare gaben sich das Jawort, 36 Sterbefälle mussten verzeichnet werden. Die Einwohnerzahlen liegen bei 2.935 mit Hauptwohnsitz und 174 mit Nebenwohnsitz. Wenn man die Geburtenzahlen genauer anschaue, so Bürgermeister Huber, sehe man den Bedarf der Kinderbetreuung. Diesbezüglich sei die Gemeinde gut aufgestellt. Derzeit werden 140 Kinder im Kindergarten und der Krippe am Samerberg betreut. Auch die Schulkindbetreuung ist ein präsentes Thema. 52 Kinder werden derzeit umsorgt. Die Grundschule Samerberg wird im Schuljahr 2025/2026 von insgesamt 124 Schülern in sieben Klassen besucht und bietet ein attraktives Schulleben. Besonders wichtig, so Leiterin der Grundschule Samerberg Astrid Gegenfurtner, sei dabei die Zusammenarbeit und die Kooperation mit Vereinen und Institutionen vor Ort.
Bautechnisch sei dieses Jahr weniger los gewesen, so Huber. Man habe sich vor allem für verdichtetes Bauen ausgesprochen und Baulücken geschlossen. Ein aktuelles Thema sei aktuell die bauliche Entwicklung des Ortsteiles Roßholzen. Etwaige Gewerbeflächen sowie weitere Bauplätze für Wohnraum seien im Gespräch. Dabei stehe vor allem im Vordergrund, die Interessen der Einheimischen zu verwirklichen, Gewerbe zu ermöglichen, jedoch den beschaulichen Ort gleichzeitig nicht zu überfordern.
Auch der Badwirt bei Roßholzen gehöre zu dieser Planung mit dazu. Das Gebäude wurde mehrmals Opfer von Hochwasserschäden und so sei die Grundstruktur des Gebäudes seit den letzten Vorkommnissen im Juni 2024 nicht mehr zu erhalten. Der Gemeinderat tendiere zu einem Neubau. In den kommenden Monaten wird es laut Bürgermeister Georg Huber sicher Vorschläge geben, wohin die Reise gehe. Auch die Rücksprache mit den Vereinen läge der Gemeinde hier sehr am Herzen, da der Badwirt gleichzeitig Herberge für viele Vereine sei.
Die Reparaturarbeiten der Starkregenereignisse im Jahr 2024 beschäftigten die Gemeinde bis heute. Georg Huber zeigte anhand zahlreicher Bilder die Erneuerungen und Fortschritte der Baumaßnahmen. Mit etlichen Instandsetzungsmaßnahmen, Straßen- und Gewässer-Sicherungen und Hochwasserschutzbauten habe die Gemeinde nun sämtliche Schäden behoben und sei für kommende Ereignisse hoffentlich besser gewappnet.
Bedarfsplanung für
Feuerwehren liegt vor
Aktuell wurde für die Kommune eine Feuerwehrbedarfsplanung auf den Weg gebracht. Am Samerberg gibt es drei freiwillige Feuerwehren. Huber berichtete, dass das fertige Konzept nun auf dem Tisch läge. Es sei ein 300 Seiten langer Katalog mit fachlichen Empfehlungen.
Für die Feuerwehr in Grainbach sei die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeugs LF10 geplant. Die Anschaffungskosten liegen bei rund 550.000 Euro, die Zuschüsse bei circa 130.000 Euro. Diese Investition wurde von der Feuerwehrbedarfsplanung gleichermaßen bestätigt. Gleichzeitig erhielt heuer die Feuerwehr in Roßholzen 45 neue Schutzanzüge für ihre aktive Mannschaft.
Die Gemeinde Samerberg habe außerdem die Auszeichnung als fahrradfreundliche Kommune erhalten, sei aber gleichzeitig noch kein vollwertiges Mitglied der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern. Sie müsse in den ersten vier Jahren der Mitgliedschaft noch einige Maßnahmen umsetzten, um den Titel behalten zu dürfen. Ein Versuch, einen Radweg von Törwang zur Grundschule zu errichten, scheiterte allerdings am Grunderwerb. Ein großflächiges Radverkehrskonzept sei aber bereits in Planung und zudem gebe es eine neue Radwegebeschilderung.
Der Ausstieg aus dem On-Demand-Verkehr „Rosi“ in diesem Jahr sei kein leichter Schritt für die Gemeinde gewesen, beteuerte der Bürgermeister. Nach zahlreichen Abwägungen, vielen Diskussionen und letztendlich doch schweren Herzens musste die Gemeinde heuer aus dem Verbund austreten. Insgesamt 1000 Fahrten wurden seit Anbeginn bis zuletzt von der Gemeinde Samerberg ausgebucht. Dabei musste die Gemeinde pro Fahrt rund 50 Euro draufzahlen. Dass sich das nicht bezahlt mache, dafür müsse man nicht rechnen können, so Huber.
Friedhof
wird erweitert
Doch es gab auch erfreuliche Nachrichten aus dem Rathaus. Beispielsweise die gelungene Neuplanung für alternative Bestattungsformen am Friedhof in Grainbach. Dabei soll der Friedhof auch erweitert werden und Platz für mehr Urnengräber geschaffen werden.
Auch das Thema kommunale Wärmeplanung stehe momentan weit oben auf der To-do-Liste der Gemeinde. Aktuell wurden sämtliche Gemeindeliegenschaften untersucht und vier Photovoltaikanlagen auf den Weg gebracht.
Derzeit prüfe die Kommune, ob irgendwo im Gemeindegebiet ein Gewerbegrund ausgewiesen werden könne. Es gehe nicht um ein großes Gebiet, sondern vielmehr um die Unterstützung und die Erweiterung für Samerberger Betriebe.
Ein weiterer Bericht zur Bürgerversammlung folgt.