Zum Bericht „Carsharing-angebot bald auch in Eggstätt“ (Lokalteil):
Auch Eggstätt bekommt ein Carsharing-Angebot für Bürger – einstimmig beschlossen vom Gemeinderat auch mit dem Hauptargument: „ein super Zusatzangebot für die Jüngeren am Ort“. So ähnlich haben das auch die Inntal-Gemeinden mit ihrem Carsharing von INNergie (Rohrdorf, Brannenburg, Raubling, …) argumentiert. Ist man eine „jüngere Person am Ort“, die das Carsharing-Angebot nutzen möchte, weil es im Haushalt nur ein Auto gibt – was meistens reicht, aber dann bei den üblichen Problemen des öffentlichen Nahverkehrs und den winterlichen Temperaturen doch nicht immer – zeichnet sich ein anderes Bild: Die INNergie-Fahrzeuge sind unter der Woche zwischen 8 und 17 Uhr beziehungsweise freitags bis 12.30 Uhr grundsätzlich geblockt – für die Gemeinde(n). Der Standort der Carsharing-Fahrzeuge ist fast ausschließlich das jeweilige Rathaus, was sinnvoll scheint als zentraler Ort. Doch wenn die Fahrzeuge nur abends und am Wochenende genutzt werden können und sonst von der Gemeinde als Dienstfahrzeuge geblockt werden – ob dann gefahren wird oder nicht – geht das an der ursprünglichen Idee und Argumentation „für (jüngere) Menschen am Ort“, „mehr Mobilität“, „Zusatzangebot/ Ergänzung“ vorbei. Die meisten Menschen sind hauptsächlich unter der Woche morgens bis abends unterwegs – am Wochenende reicht ein Auto im Haushalt, ist man ja dann in der gemeinsamen freien Zeit auch oft gemeinsam unterwegs. Es bleibt zu hoffen, dass es den Eggstättern anders ergeht und nicht eigentlich die Gemeinde auf der Suche nach einer Möglichkeit für Dienstfahrzeuge war/ist. Und vielleicht die Inntal-Gemeinden überdenken, ob sie wirklich alle Fahrzeuge selbst brauchen oder auch mal zur Verfügung stellen.
Franziska Gradl
Rohrdorf