Aschau – Zahlreiche Vertreter aus Politik, Behörden und Tourismus-Verbände aus dem Landkreis Rosenheim und aus Tirol kamen jetzt in der Priental-Halle zusammen. Ihr Thema: „Aschau Hoch Zwei“ – Wie kann man die Elemente der Kneippschen Lehre den Menschen nahebringen, ohne belehrend oder altbacken zu wirken.
Neues Projekt
des Kneipp-Vereins
Einer der treibenden Kräfte dieses Projektes ist Dr. Dr. Klaus Piwernetz, Vorsitzender des Aschauer Kneipp-Vereins. Unter dem Motto „Wir.sinn.cool“ wirbt der Verein für die Kneippschen Elemente „Wasser – Bewegung – Ernährung – Wildpflanzen – Balance“. Diese entsprechen dem Zeitgeist und tun, wie zahlreiche Studien belegen, Körper, Geist und Seele gut.
Da kam die Zusammenarbeit mit Interreg Bayern-Tirol gerade recht. Mit dem Tourismusverband Kitzbüheler Alpen-Brixental und Aschau bei Kirchberg in Tirol fand man geeignete Projektpartner. Aschaus Bürgermeister Simon Frank zeigte sich erfreut über das große Interesse. Hans Papp vom Tiroler Aschauer Kneipp-Verein, ehemaliger Feuerwehr-Kommandant des Bezirks Kitzbühel, freute sich auf die Zusammenarbeit.
Landrat Otto Lederer begrüßte das grenzüberschreitende Vorhaben, das „ohne erhobenen Zeigefinger (…) mit Freude und Genuss (…) dem fieberhaften Hasten und Drängen,“ wie es schon Pfarrer Kneipp vor 200 Jahren beschrieb, entgegenwirken wolle. Es sei auch ein wirtschaftlicher Anreiz, schließlich verfüge der Landkreis Rosenheim über sechs Luftkurorte – darunter Aschau im Chiemgau, drei Heilbäder und den Kneippkurort Prien.
Elmar Stegmeier ist in Sachen Gesundheit beruflich und ehrenamtlich sehr engagiert. Der Aschauer ist Inhaber des Instituts für Soziale Wirkungsanalysen im Gesundheitswesen, Leiter der Fachgruppe Patientenlotsen der Deutschen Gesellschaft für Care- und Case-Management sowie im Ehrenamt Kreisvorsitzender des Gesundheits- und Pflegepolitischen Arbeitskreises und Vorsitzender des Ökumenischen Sozialdienstes Priental. Er richtete Grußworte des CSU-Landtagsabgeordneten Bernhard Seidenath aus: Demnach würde mit dem Euregio-Projekt Prävention im Hier und Jetzt der Mensch und das Gesundheitssystem gleichermaßen entlastet.
Piwernetz stellte das Projekt vor, das positive Erfahrungen in der Natur mit Einrichtungen des Kneippvereins Aschau im Chiemgau sowie Angeboten aus Touristik und Gastronomie auf „Kneipp-Erlebniswegen“ verbinden will. Der Kneippverein Aschau lade mit dem Slogan „Der kleine Mut“ Menschen ein, sich diese Erlebniswelt mit ersten kleinen Schritten selbst zu eröffnen.
Das Konzept „Zamhocka“ der Aschauer Tourist-Info fördere neue Gemeinsamkeiten als wirksames Mittel gegen Einsamkeit. „Gemeinsam mit Aschau bei Kirchberg in Tirol und dem Tourismusverband Kitzbüheler Alpen-Brixental suchen wir neue Wege, um Natur und Gesundheit erlebnisreich zu verbinden.“ Es sei ein Konzept, das in den Folgejahren angepasst und erweitert werden könne, so der Vereinsvorsitzende. Und es sei ein Projekt, das sich in das touristische Leitbild der Gemeinde einfüge, lobte Herbert Reiter, Leiter der Tourist-Info.
Genusswege
und Bewegung
Zahlreiche Mitglieder aus dem Kneipp-Verein kamen ebenfalls zu Wort. So präsentierte Irmi Micklitz einen kleinen Genussweg durch den Ort, Sabine Juraschek das generationsübergreifende Jahresprogramm des Kneipp-Vereins und Alois Juraschek erfolgte und geplante architektonische Maßnahmen, um die Kneippbecken im Ort wieder aufzuwerten. Dr. Silke Helfmeyer übernahm den Bewegungspart und Dr. Andrea Kohl vom Förderverein Bergbauernladen hob den Genuss hervor.
Dr. Tobias Hafner, der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Rosenheim, erinnerte an das erste Renaturierungsprojekt der Prien vor 20 Jahren. Die Schwemmholzbank nahe des Sollner Stegs lade zum Entspannen ein, genau wie es der QR-Code auf dem Erlebnisweg betone: „Wasser als Psychotherapeut – Fließen.“ Es sei wirklich ein tolles Projekt, fasste Esther Jennings, Geschäftsführerin Euregio Inntal – Interreg Bayern-Tirol, zusammen. Sie hoffe, dass es Vorbild für andere Orte und Regionen werde.