Kiefersfelden – Es war ein erfolgreicher Einstand des neuen Dirigenten der Musikkapelle Kiefersfelden, Benedikt Hammerschmid, bei der Premiere des diesjährigen Cäcilienkonzerts in der nahezu ausverkauften Schulturnhalle. Der neue musikalische Weg, den die Musiker dabei deutlich hörbar gingen, wurde vom begeisterten Publikum, darunter auch Bürgermeister Hajo Gruber, mit viel Applaus belohnt.
Breit gefächerte
Darbietungen
Der Vorsitzende der Musikkapelle, Stefan Schroller, begrüßte die Gäste und führte gekonnt durch den weiteren Abend mit informativen und auch erheiternden Informationen, rund um die vielseitigen, klanglich breit gefächerten Darbietungen seiner rund 70 Musikerkollegen.
Das „Apertum“ von Thiemo Krass führte die lauschenden Gäste sogleich in den freien musikalischen Himmel, dem das programmatische Tongemälde „Pilatus: Mountain of Dragons“ von Steven Reineke folgte. Dabei wurde auf eindringliche Weise die sagenhafte Geschichte des gütlichen und friedlichen Miteinanders von Menschen und dem Drachen als Fabelwesen erzählt. Ein grandioses musikalisches Spiel mit den Naturelementen der Berge, von pfeifenden Winden, die sich zum Orkan aufbauten bis hin zum orchestralen Stakkato mit immer wieder wechselnden Tonlagen.
Zu einem besonderen Tag wurde dieses Cäcilienkonzert für die junge Solistin Christina Kurz, die auf ihrer Klarinette, einfühlsam begleitet von der Musikkapelle, dem aufmerksamen Publikum „Gabriellas Song“ von Stefan Nilsson vorstellte und danach wahre Beifallsstürme erntete.
Die weitere musikalische Reise führte das Publikum nach Wien, wo das wohl erfolgreichste deutschsprachige Musical „Elisabeth“ von Michael Kunze und Sylvester Levay spielt. Es zeigt die Suche von Kaiserin Elisabeth nach Freiheit und Persönlichkeit. Eine bewegende Geschichte um Anerkennung und Emanzipation, die sie aber letztlich mit ihrem frühen Tode bezahlt. Von den Kieferer Musikern kraftvoll inszeniert, mit einem Wechselspiel der Töne, mal dramatisch, mal sinnlich und auch immer wieder melancholisch.
Nach der durchaus notwendigen Pause wurde das Publikum mit dem Stück „A Klezmer Karnival“ von Philip Sparke begrüßt. Voller Elan, gepaart mit so manchem Trommelwirbel, ging es in den zweiten Teil dieses Abends. Auf der Bühne entwickelte sich ein buntes tönendes Potpourri mit einer eigenen Mischung aus Fröhlichkeit und Melancholie, die Lust auf mehr machte.
Amouröse Verwicklungen musikalisch erzählt
Wer kennt ihn nicht, den weltbekannten Film „Im Weißen Rössl“, das die Kieferer Musikanten am Wolfgangsee besucht hatten und danach eine musikalische, leichtherzige Geschichte von Liebe, Turbulenzen, amourösen Verwicklungen und Eifersüchteleien dem gespannt lauschenden Publikum anboten.
Einem orchestralen Quantensprung gleich folgte „Coldplay in Symphony“, ein musikalisches Medley der britischen Rock-Pop-Band mit ihren bekanntesten Hits wie beispielsweise „Viva la Vida“ oder „Something Just Like This“. Aufbereitet in ein neues sinfonisches Gewand, führte der junge Dirigent Benedikt Hammerschmid seine Musiker auf den Weg in eine Welt des Rock und Pop, dem die begeisterten Zuschauer sehr emotional und leidenschaftlich folgten.
Der nachfolgende Applaus wollte gar nicht mehr aufhören und motivierte die Musiker zu einer Zugabe, die wiederum das Publikum begeisterte. Mit lateinamerikanischen Klängen aus „Tico Tico“ bedankten sich die Bühnenprotagonisten und ließen, als der Beifall wiederum nicht abebbte, das von ihrem ehemaligen Dirigenten Josef Pirchmoser arrangieret Stück „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ folgen. Damit fand ein wundervoller musikalischer Abend sein Ende, der Lust auf das nächste Cäcilienkonzert machte. Ein letzter Aufführungstermin in diesem Jahr ist am kommenden Samstag, 13. Dezember, um 19 Uhr in der Schulturnhalle. Karten gibt es noch im Vorverkauf oder an der Abendkasse.