Flintsbach – Für das über 200 Jahre alte Gebäude des Flintsbacher Volkstheaters hat eine dringend notwendige Sanierung begonnen. Nachdem der Freistaat die staatlichen Zuschüsse freigegeben hat, startete der Verein nahezu zeitgleich mit den Arbeiten am stark beschädigten Dach.
Aus dem Kulturfonds fließen 235.500 Euro, hinzu kommen 20.000 Euro von der Sparkassenstiftung Zukunft. Da diese Mittel die Gesamtkosten jedoch nicht decken, die bei rund 378.000 Euro liegen sollen, übernimmt der Verein einen erheblichen Anteil an den Kosten.
Der Vorsitzende Toni Obermair erklärte bei einem Ortstermin, der Dachstuhl sei bereits von innen statisch ertüchtigt worden. Die alte, asbesthaltige Dachdeckung habe eine Fachfirma entfernt und ordnungsgemäß entsorgt. Anschließend sei eine Aufdachdämmung aus Holzfaser aufgebracht und das Dach mit neuen Ziegeln eingedeckt worden. Bei allen Schritten sei darauf geachtet worden, den erhaltenswerten Altbestand zu bewahren und nur schadhafte Stellen des Gebälks auszutauschen, womit auch die Vorgaben des Denkmalschutzes erfüllt würden. Obermair rechnet damit, dass die Arbeiten am Dach noch in diesem Jahr abgeschlossen werden können; im Inneren des Hauses stünden dann noch viele Arbeiten in Eigenleistung an, bis das Theater wieder bespielt werden kann.
Landtagsabgeordneter Sebastian Friesinger (CSU), der sich für die Bezuschussung eingesetzt hatte, informierte sich vor Ort über den Fortgang der Bauarbeiten. Ihm sei es besonders um die Sicherung des denkmalgeschützten Ensembles und die Stärkung des Ehrenamts gegangen, denn sämtliche Aufführungen und organisatorischen Aufgaben werden von den Theatermitgliedern unentgeltlich getragen. Der Verein verweist darauf, dass das neue Dach die Bedingungen für Publikum und Ensemble deutlich verbessern werde: Im Sommer würden die Temperaturen im Haus künftig spürbar niedriger ausfallen, was den Theaterbetrieb auch an heißen Tagen angenehmer mache.
Das Volkstheater Flintsbach blickt auf eine 350-jährige Tradition zurück; seit 1823 spielt der Verein im eigenen, denkmalgeschützten Theaterhaus. Die nun angestoßene Sanierung gilt als zentrale Voraussetzung dafür, das historische Gebäude langfristig zu sichern und die kulturelle Arbeit vor Ort fortzuführen. Trotz der staatlichen Förderung bleibt für den Theaterverein noch viel zu tun – ein Umstand, der den hohen Stellenwert lokalen Engagements für den Fortbestand des traditionsreichen Hauses einmal mehr unterstreicht, wofür Friesinger großes Lob spendete.