Zum Bericht „Vorerst keine Stolpersteine in Aschau“ (Lokalteil):
Als Demokrat akzeptiere ich die Entscheidung des Gemeinderates, die Stolpersteine für Aschau abzulehnen. Aber ich bin enttäuscht, dass diese Chance für Aschau nicht genutzt wurde. Dank der hervorragenden Recherchen von Dr. Maria Anna Willer kennen wir in Aschau die Einzelschicksale und das Leiden der vom nationalsozialistischen Terror betroffenen Bürger, und wir sind es ihnen schuldig, an sie zu erinnern. Aus der Geschichte sollten wir lernen, wohin Autoritarismus führen kann, wenn die Rechtsprechung nicht mehr unabhängig, sondern zum Werkzeug der Regierung wird, wenn die freie Presse und die unabhängige Berichterstattung unterdrückt werden und wenn die Menschenrechte zum Spielball der Politik werden. Vor allem die junge Generation sollte durch die Erinnerungskultur sensibilisiert werden. Die Stolpersteine sind dafür ein starkes Zeichen, wachsam zu sein und zu bleiben.
Dr. Ulrich Feldmann
Aschau im Chiemgau