Gehweg und Tempo 30 für Haidenholzstraße

von Redaktion

Der Plan für die Sanierung der östlichen Haidenholzstraße in Stephanskirchen steht. Ein neuer Gehweg und Querungshilfen sollen für mehr Sicherheit sorgen, besonders für Schulkinder. Auch ein Tempolimit ist geplant. Die Kosten für den Ausbau sind wegen kontaminierter Böden jedoch hoch.

Stephanskirchen – Lkw-Verkehr, links und rechts im Bankett parkende Autos und bröckelnder Asphalt – die Haidenholzstraße in Haidholzen hat schon bessere Zeiten gesehen. Besonders der östliche Teil, etwa ab Höhe des neugebauten Seniorenquartiers von Pur Vital. Immer wieder gab es Kritik von Bürgern wegen der Sicherheit. Nicht nur, dass dadurch mehr Senioren den Weg nutzen. Am Ende der Straße befindet sich außerdem eine Kindertagesstätte. Gleichzeitig verläuft dort der Schulweg für viele Haidholzener Kinder. Das Problem: Ab der Einmündung in die Anabergstraße gibt es keinen Gehweg.

Neuer Fußgängerweg
ist in Planung

Die Haidenholzstraße ist mit ihren rund 1,5 Kilometern Länge eine wichtige Ortsdurchfahrtsstraße für Haidholzen und bildet eine Achse zwischen den Ortsteilen Schömering und Kragling. Ab der Kreuzung zur Äußeren Salzburger Straße, wo sich Rewe und DM befinden, bis hin zum Seniorenquartier können Fußgänger größtenteils beidseitig den Gehweg nutzen. Dann endet dieser. Fußgänger sowie Radfahrer müssen sich mit Auto- und Schwerlastverkehr die Fahrbahn teilen.

Bereits im März 2025 hatte das Gremium sich für die Baumaßnahme entschieden und ein Ingenieurbüro mit der Planung beauftragt. Im Juli und September 2025 wurden erste Planungsgrundlagen festgelegt. So soll der neue Gehweg entlang der Reichenberger Straße hinter den Nagelfluhsäulen, die an das alte Tor des KZ-Außenlagers in Haidholzen erinnern, geführt werden, sodass der Gedenkstätte der gebührende Raum bleibt. Von dort aus soll er auch bis zum geplanten Neubaugebiet Haidholzen Süd-Ost weitergehen.

Inzwischen liegt der erste Entwurf des Ingenieurbüros vor, über den der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung abgestimmt hat. Wie Heinrich Wanker vom ing-Ingenieurbüro ausführte, sei ein Bauabschnitt von 345 Metern Länge vorgesehen. Die Fahrbahn soll überwiegend eine Breite von sechs Metern erhalten und sich im Bereich der Engstelle zwischen den Nagelfluhsäulen an der Reichenberger Straße auf etwa 5,3 Meter verengen. Die Entwässerung erfolgt über einen Sickergraben auf der Südseite.

Da der Gehweg aufgrund der Zufahrt für die Firma Südeloxal auf der Südseite nicht beidseitig angelegt werden kann, sollen Fußgänger, die vom Seniorenquartier aus in Richtung Reichenberger Straße gehen wollen, künftig eine Querungshilfe auf Höhe Anabergstraße nutzen. Auf der nördlichen Seite soll der Fußgängerweg dann durchgängig angelegt werden. Eine zweite Querungshilfe am Ende des Firmengeländes ermöglicht einen Straßenseitenwechsel. Denn ab dort sollen Fußgänger auch auf der Südseite auf einem Gehweg unterwegs sein können.

Die Gehwege sollen eine Oberfläche aus Betonsteinpflaster erhalten, die Fahrbahnquerungen mit Granitgroßsteinpflaster gestaltet werden, angelehnt an die Überquerungshilfe in der Schömeringer Straße. Im Bereich der östlichen Längsparkplätze ist ein sogenannter Dooring-Streifen mit einer Breite von 75 Zentimetern geplant. Diese Markierungen schaffen Platz zu parkenden Autos und erhöhen die Sicherheit für Radfahrer. Der Gedenkstein soll versetzt werden, die künftige Lage wird zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt.

Die Kostenschätzung des Büros beträgt rund 1,6 Millionen Euro. Darin enthalten sind 440.000 Euro Entsorgungskosten. Denn Untersuchungen im Untergrund hätten eine stark pechhaltige Asphaltdecke ergeben, deren Bestandteile in den darunterliegenden Kies gesickert sind. Dieser darf nicht im Boden bleiben, sondern muss getrennt ausgebaut werden. Zudem wurden unterhalb der Asphalt- beziehungsweise Mineralbetondecke Steinanteile mit möglichen Blockeinlagerungen festgestellt, die ebenfalls separiert werden sollen, um die Menge der kontaminierten Böden zu reduzieren.

Entlang des Gehwegs und der Längsparkplätze sollen Bäume gepflanzt werden. Dafür müsse laut Wanker die bestehende Erdgasleitung versetzt werden. Kostenpunkt: circa 120.000 Euro.

Jacqueline Aßbichler (CSU) sowie Janna Miller (Grüne) regten an, eine andere Bepflanzung zu wählen oder die Bäume gegebenenfalls zu versetzen, um die Kosten für die Verlegung der Gasleitung einzusparen. Steffi Panhans (SPD) hielt dagegen, keine Kosten zu scheuen in Hinblick auf die schattenspendende Wirkung der Bäume.

Tempo 30
kann kommen

Bürgermeister Karl Mair (Parteifreie Bürger) erklärte zudem, dass für den östlichen Teil der Straße ein Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde angedacht ist. „Hierzu findet demnächst ein Termin mit der Polizei statt“, so der Rathauschef.

Bislang habe die Behörde eine Temporeduktion abgelehnt, da es sich um eine Durchfahrtsstraße handele. Der Bezug des Seniorenquartiers habe die Ausgangslage aber erheblich geändert, was eine Begrenzung erlauben würde.

Bezüglich der Baumpflanzung will sich der Bau- und Planungsausschuss im Januar 2026 befassen. Der Planung stimmte der Gemeinderat einstimmig zu. Der Ausbau soll im kommenden Jahr 2026 umgesetzt werden.

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