Rosenheim – Dr. Nicole Cujai, die Leiterin der Arbeitsagentur in Rosenheim, zeigt sich erfreut über die aktuelle Entwicklung und sieht die Beschäftigungslosigkeit „auf dem historisch niedrigen Niveau des Vormonats, das zuletzt in den 80er- und Anfang der 90er-Jahre erreicht wurde“. Eine Feststellung, die für den gesamten Bezirk der Arbeitsagentur gilt, der neben der Stadt und dem Landkreis Rosenheim auch die Landkreise Miesbach und Bad Tölz-Wolfratshausen umfasst. Auch hier blieb die Arbeitslosigkeit mit 2,5 Prozent auf dem Niveau des Vormonats. Im Juli 2016 hatte sie noch 2,7 Prozent betragen. 7429 Personen waren im Berichtszeitraum bis zum 13. Juli im Agenturbezirk beschäftigungslos gemeldet. Das sind zwar 38 mehr als im Juni, aber 319 weniger als im Juli 2016. Diese Zahlen unterstrichen die Aufnahmefähigkeit des regionalen Arbeitsmarktes, so Cujai. Besonders positiv aus Sicht der Agenturchefin: Bei allen Personengruppen ist im Vorjahresvergleich ein Rückgang bei der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen.
Nicht ganz so rosig sieht die Entwicklung bei Arbeitslosen unter 25 Jahren aus. In dieser Gruppe liegt die Zahl der Menschen ohne Job bei 2,6 Prozent. Das sind 0,4 Prozentpunkte mehr als im Vormonat. Die Quote liegt damit auf Vorjahresniveau. Insgesamt 930 Arbeitslose waren zum Stichtag am 13. Juli in dieser Gruppe gemeldet. Das waren 140 mehr als im Juni 2017 und zehn weniger als im Juli 2016. „Jugendarbeitslosigkeit ist und bleibt ein wichtiges Thema. Viele junge Menschen schließen aktuell ihre Berufsausbildung ab, und nicht jeder wird von seinem Lehrbetrieb in ein festes Arbeitsverhältnis übernommen“, weiß die Agenturleiterin.
950 Personen waren im Juli bei der Agentur gemeldet, die noch einen Ausbildungsplatz suchten. Ihnen standen 1200 unbesetzte Lehrstellen gegenüber. Die meisten offenen Angebote gibt es derzeit im Verkauf (220), für Köche (70), Metzger und Bäcker (60), im Bereich der Gesundheitsberufe (60) sowie in der Versicherungs- und Finanzdienstleistungsbranche (40) und in der Sparte Lager und Postzustellung (40). „Jugendliche, die örtlich und in ihrem Berufswunsch flexibel sind, finden noch ein Angebot an unbesetzten Ausbildungsstellen. Es ist bewiesen, dass Fachkräfte viermal seltener arbeitslos werden als Hilfskräfte. Sie finden schneller eine neue Stelle und haben deutlich häufiger ein unbefristetes und längerfristiges Arbeitsverhältnis“, erläutert Cujai den Wert intensiver Bemühungen um einen Ausbildungsplatz.
Auch was die offenen Stellen insgesamt betrifft, treffen Arbeitssuchende auf ein vielfältiges Angebot. Die Stellenzahl hat sich im Juli im Agenturbezirk um 60 auf 4750 erhöht. Die Auswahl sei „so hoch wie nie“, weiß Cujai.