Traunstein – Mehrjährige Haftstrafen wegen schweren Bandendiebstahls erhielten die vier Haupttäter einer Diebesbande, die 2016 Südostbayern unsicher gemacht hatte, jetzt vom Landgericht Traunstein. Die Zweite Strafkammer mit Vorsitzendem Richter Erich Fuchs verurteilte die Rumänen im Alter zwischen 30 und 43 Jahren zu Freiheitsstrafen zwischen vier Jahren, neun Monaten und dreieinhalb Jahren. Das Gericht bewegte sich damit in dem Strafrahmen, der vorab in Rechtsgesprächen mit Staatsanwalt Thomas Wüst und den Verteidigern vereinbart wurde. Der fünfte Angeklagte, ein 42-jähriger Italiener, kam wegen Diebstahls mit einer zweijährigen Haftstrafe davon, die vom Gericht zur Bewährung ausgesetzt wurde.
Bei drei Rumänen, die zusammen 15 Einbruchsdiebstähle mit hohen Beute- und Sachschäden begangen hatten, ordnete das Gericht die Einziehung von mehr als 40000 Euro an. Die Strafkammer folgte dabei dem Motto „Straftaten dürfen sich nicht lohnen“. Ein vierter Rumäne, dem ein schwerer Bandendiebstahl und das Mitführen eines gefälschten Ausweises zur Last gelegt wurden, blieb von einer solchen Maßnahme ebenso verschont wie der Italiener.
Die Bande hatte in Südostbayern zwischen April und November 2016 zumeist in den Nachtstunden in den Landkreisen Traunstein, Rosenheim, Altötting, Mühldorf und Ebersberg große Einkaufsmärkte heimgesucht, aber auch das Schwimmbad Ruhpolding, ein Lagerhaus, Lokale und einen Handwerksbetrieb. Als Beute im Visier hatten die Täter in erster Linie Bargeld und Zigaretten. Sie verschmähten aber auch Werkzeuge nicht.
Nach der Inhaftierung des Quintetts im Dezember 2016 reduzierte sich die extrem hohe Zahl an Einbruchsdiebstählen in der Region schlagartig. Von den rund 100 von der Sonderkommission Gewerbe registrierten Fällen im Jahr 2016 ging ein Teil auch auf die Kappe einer zweiten Diebesbande aus dem Kosovo. Deren Mitglieder schnappte die Polizei etwa einen Monat vor den Mitgliedern der Diebesbande, die jetzt vor Gericht standen.
Sie wurden bereits vor einigen Wochen vom Landgericht Traunstein wegen ihrer Taten zu Gefängnisstrafen zwischen vier und fünf Jahren verurteilt.