Rohrdorf – Delegierte der 62 Obst- und Gartenbauvereine des Landkreises Rosenheim trafen sich zur Mitgliederversammlung des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege im Rohrdorfer Gasthof „Zur Post“.
Vorsitzende Franziska Pröll stellte den Jahresbericht in den Vordergrund. Sie erinnerte an die Lehrfahrten ins Bayerische Obstzentrum nach Hallbergmoos und zur kleinen Landesgartenschau in Pfaffenhofen an der Ilm. Weitere Höhepunkte seien trotz der regional so unterschiedlich ausgefallenen Obsternte neben dem Bad Feilnbacher Apfelmarkt auch einige weitere Obstmärkte gewesen. „Liebevoll und mit viel Engagement“ seien diese von den Mitgliedern ausgerichtet worden, so Pröll.
Immer wieder gelungen sei auch der „Tag der offenen Gartentüre“, zu dem einige ausgesuchte Gärten im Kreis Rosenheim einluden. Lobenswert erwähnte Pröll dabei die etwa 30 Kilometer lange und gut beschilderte Fahrradroute, die Radler zielsicher von Garten zu Garten leitete.
Schwer fiel der Vorsitzenden die Verabschiedung von Kreisfachberater Josef Stein, der über 30 Jahre den Kreisverband „hervorragend unterstützt hatte“. Stein mahnte: „Der Obstbaum hat in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung und Wertschätzung verloren.“ Auch das Wissen um die Fruchtspender schwinde seiner Meinung nach. „Es ist unsere Aufgabe, das zu verhindern“.
2018: neuer Wettbewerb
An seine Arbeit anknüpfen möchte sein Nachfolger Roman Pröll, der erst wenige Tage im Amt ist und schon die Initiierung des Kinder- und Jugendwettbewerbs „Streuobst – Vielfalt – Beiß rein“ anstrebt.
Er möchte damit junge Menschen für den Obstanbau sensibilisieren.
Kinder und Jugendliche ins Boot holen, das ist überhaupt das Ziel der Gartenbauvereine.
Dazu bietet Kreisfachberater Harald Lorenz im kommenden Jahr unter anderem den Wettbewerb „Erdäpfel-Pyramide“ an. Dabei soll der Nachwuchs mit einfachen Mitteln Anbau, Pflege, Ernte und die schmackhafte Verwertung der braunen Erdknolle praktisch umsetzen.
Eine Art „wilde Gartenbande“ schwebt Bio-Landwirt Martin Solleder vor: Anschaulich sollen Jugendliche hier erfahren, wie sie steinzeitlich Feuer machen können und was in der Natur essbar ist und was nicht.
Positiv erwähnte die Vorsitzende noch den ausgeglichenen Jahreshaushalt mit „einer beträchtlichen Rücklagenzuführung“ durch Geschäftsführer Christian Steinbichler.
Georg Vogel, Leiter der Unteren Naturschutzbehörde, referierte über den neu gegründeten Landschaftspflegeverband, der sich unter anderem den Erhalt von ökologisch wertvollen Lebensräumen, den Artenschutz und die Besucherlenkung auf rund 150 Hektar landschaftsgepflegter Fläche im Landkreis Rosenheim zum Ziel gemacht hat.