REGIONALER PLANUNGSVERBAND SÜDOSTOBERBAYERN

Energiewende im Blick

von Redaktion

Wie sind regenerative Energien in der Region einsetzbar? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Regionale Planungsverband Südostbayern „Region 18“, zu dem auch der Landkreis Rosenheim gehört. Aktuelle Ergebnisse stellte der Verband bei seiner jüngsten Tagung vor.


Rosenheim/Altötting
– Die Leitlinie der Regionalplanung ist eine nachhaltige Raumentwicklung. So beschreibt es der Verband auf seiner Internetseite. Zur „Region 18“ gehören neben dem Landkreis Rosenheim, der Landkreis Altötting, Berchtesgadener Land, Mühldorf am Inn und Traunstein.

Ziel ist es, so heißt es in einer Pressemitteilung, künftig sowohl regenerative Energien auszubauen, als auch Einsparmöglichkeiten anhand verschiedener Projekte aufzuzeigen. Zu den untersuchten Energieträgern zählen beispielsweise Wind- und Sonnenenergie sowie Biomasse und Wasserkraft. Wichtiger Anhaltspunkt für den Planungsverband: der tatsächliche elektrische und thermische Energieverbrauch in den einzelnen Gemeinden. Anhand dessen soll eine Energiewende in den fünf Landkreisen künftig gelingen. Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie fördert dieses Konzept mit einem Zuschuss von 75 Prozent der Kosten.

Die Bearbeitung erfolgt durch ein Expertenteam, das aus der Technik GmbH, dem Institut für Systemische Energieberatung an der Hochschule Landshut, dem Ingenieurbüro Planung Gutachten Analytik, der Hochschule Rosenheim sowie dem Bifa Umweltinstitut, der Green City Energy, der Steinbacher Consult Ingenieurgesellschaft und der Erdwerk GmbH besteht.

Wichtig für die Energiewende seien Informationen über die vorhandene Netzinfrastruktur. Anhand der vorgegebenen Ziele berechnet Prof. Dr. Alfons Haber die Auswirkungen und die künftigen Anforderungen an das Stromnetz. Die Ergebnisse der Netzanalyse werden im Frühjahr 2018 vorgestellt.

Wichtiger Standort für eine Analyse im Bereich Windenergie ist die ehemalige Mülldeponie Sieghart in Soyen. Hier werden verschiedene regenerative Energieerzeugungsanlagen und Speicherlösungen zu einem Kombikraftwerk „InnTec“ zusammengeführt. Kernpunkt ist laut dem Verband, dass die Pariser Klimaschutzziele sowie ein viel diskutierter Atom- und Kohleausstieg gelingen sollen.

Dazu müssten laut dem Planungsverband fossile Rohstoffe minimiert und gleichzeitig die Versorgungssicherheit gewährleistet werden. Das kann nur über den gleichzeitigen Ausbau regenerativer Kraftwerke und Speicherlösungen sowie deren Abstimmung untereinander gelingen. Der Standort Sieghart am linken Innufer in Verbindung mit dem Rieder Berg am rechten Innufer scheint dem Expertenteam dafür geeignet. Links dienen eine Biogasanlage und eine Fotovoltaikanlage der Untersuchung, auf der rechten Innseite werden die Nutzung der Windkraft und eine innovative Speicherlösung unter die Lupe genommen.

Die großen Schulen der Landkreise untersucht der Planungsverband dagegen im Hinblick auf ihren hohen Wärme- und Strombedarf. Um hier den Anforderungen gerecht zu werden, erscheint den Experten ein Blockheizkraftwerk als sinnvoll. Die erzeugte Wärme diene zur Raumheizung und Warmwasserbereitung, die produzierte elektrische Energie decke den Strombedarf. Nur der überschüssige Strom werde ins öffentliche Netz eingespeist. Auf diese Weise spare die Schule Strom- und Heizkosten ein.

Gymnasium in Prien als Referenzschule

Als Referenzobjekte dienen vier Schulen aus der Region: das Kurfürst-Maximilian-Gymnasium in Burghausen, die Berufsschule Berchtesgadener Land in Freilassing, die Berufsschule I in Mühldorf und das Ludwig-Thoma-Gymnasium in Prien.

Die Ergebnisse der Untersuchung ließen sich grundsätzlich auf andere große Schulen übertragen. Wichtig sei, dass die Technologie auf die Anforderungen vor Ort angepasst werde, so Professor Dr. Dominikus Bücker.re

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