Fortsetzung von Seite 11
Ähnliche Worte hat Linner, Vorsitzende der Christlichen Frauengemeinschaft Hirnsberg/Pietzing, auch damals vernommen, als der Austritt aus der KFD mehr und mehr reifte. und letztlich ein Mitglied des Diözesanvorstands versuchte, die Frauen umzustimmen. „Da musste ich schon lachen, als sie uns die Erfolge der KFD aufgezählt hat.“ So sei der Verband mitverantwortlich dafür gewesen, dass Mädchen Mitte der 80er-Jahre zum Altardienst in der Kirche zugelassen wurden. „Ich war ebenfalls Ministrantin und zwar schon früher“, erinnert sich die Hemhoferin, die findet, dass die KFD zu sehr zurückliegenden Erfolgen nachhänge.
In puncto Austritt aus der KFD möchte sie das Rad keinesfalls zurückdrehen. „Es war absolut die richtige Entscheidung“, findet Linner und verweist beispielsweise auf die Mitgliederzahlen ihres neu gegründeten Vereins. „Wir haben mit 89 Frauen den Verein gegründet. Mittlerweile sind wir 134 Mitglieder – mehr, als wir als KFD-Ortsgruppe je hatten.“ Beachtlich sei vor allem, dass nun auch immer mehr jüngere Frauen den Weg in die Gemeinschaft finden. „Das wäre vielleicht auch mal sinnvoll für den KFD-Diözesanverband“, so die Hemhoferin, „ich habe nämlich das Gefühl, dass da einige Frauen zu sehr an ihren Pöstchen hängen.“
Viel Kritik an der KFD – doch mittlerweile scheint es auch eine Gegenbewegung zu geben, die versucht, dem Verband den Rücken zu stärken. So hat die Ortsgruppe Albaching, die rund 185 Mitglieder hat, jüngst eine Stellungnahme unter dem Titel „Mia bleim dabei…“ herausgegeben.
Einige hängen
zu sehr an ihren Pöstchen.“
Anita Linner
Vorsitzende Ingrid Schreyer ist glühende Verfechterin der KFD-Philosophie – und kann den Aussagen von Margret Zimmer in Bezug auf den Einfluss des Verbandes in der Gesellschaft nur zustimmen. „Die KFD setzt sich wie kein anderer Verband für die Belange der Frauen ein“, ist Schreyer überzeugt, und verweist auf das breit gefächerte Engagement – vom Schutz von Frauen vor Gewalt bis zum Einsatz für gleichen Lohn zwischen Mann und Frau.
Für die Albachinger Frauengemeinschaft sei zudem das breite Bildungsangebot, das regelmäßig genutzt werde, sowie die Unterstützung durch den Verband mit Referenten, Arbeits- und Informationsmaterial extrem wichtig. Schreyer selbst glaubt, dass bei den abtrünnigen Gruppen daher das Thema Mitgliedsbeitrag nur vorgeschoben ist und eher persönliche Befindlichkeiten eine Rolle spielen könnten. Schreyer: „Wir sind alle Christen. Es wäre doch sehr traurig, wenn das Geld uns letztlich entzweien würde.“