Rosenheim/Traunstein – Sieben Asylbewerber, die vor ihrer Inhaftierung vorwiegend in Unterkünften im Landkreis Rosenheim lebten, sollen einen Drogenhandel im großen Stil betrieben haben. Wegen bandenmäßigen und gewerbsmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln in über 200 Fällen müssen sich die pakistanischen Staatsangehörigen im Alter zwischen 21 und 39 Jahren seit Mitte November vor der Jugendkammer am Landgericht Traunstein verantworten (wir berichteten). Der vorläufig bis 12. Januar 2018 terminierte aufwendige Prozess wird am heutigen Freitag um 9 Uhr fortgesetzt.
Vorsitzender Richter Dr. Klaus Weidmann wird voraussichtlich eine Zwischenbilanz über den Stand der Beweisaufnahme ziehen. Bislang haben alle Angeklagten von ihrem Recht, vor Gericht zu schweigen, Gebrauch gemacht. Kein einziger der zahlreichen Tatvorwürfe der Staatsanwaltschaft wurde eingeräumt. Zu Wort kamen zwischenzeitlich eine Reihe von Zeugen. Polizeibeamte berichteten über ihre Ermittlungsergebnisse. Auch ehrenamtliche Helfer aus den Flüchtlingsheimen und andere Personen aus dem Umfeld der Asylbewerber wurden vom Gericht angehört.
Ein Belastungszeuge, auf dessen Angaben die Anklage hauptsächlich basiert, schilderte Details. Die Verteidiger bezeichneten ihn als eher unglaubwürdig. Die nächsten Verhandlungstermine sind am 29. Dezember sowie am 5., 10. und 12. Januar.kd