Projekt „Zeitung in der Schule“

Heuer wird geblättert und gewischt

von Redaktion

Wischen oder blättern? Das war die Grundsatzfrage, die sich die Lehrkräfte stellen mussten, die heuer mit ihren Klassen bei „Zeitung in der Schule“ teilnehmen. Denn beim diesjährigen Projekt konnten die Schulen erstmals wählen, ob sie die Printausgabe im Unterricht nutzen wollen oder lieber die OVB-Heimatzeitung als E-Paper lesen möchten.

Rosenheim – Kinder sind von Haus aus neugierig und wollen gerne Teil der Erwachsenenwelt sein – ein Umstand, den sich das Projekt „Zeitung in der Grundschule“ der OVB-Heimatzeitungen zunutze macht. Zwölf Wochen lang beginnt jeder Unterrichtstag der über 420 Schüler, die heuer an dem Projekt teilnehmen, mit dem Griff zur Tageszeitung. Täglich werden dafür für 22 Klassen die druckfrischen Exemplare an die Schulen geliefert. Unterstützt wird „Zeitung in der Schule“ auch heuer von der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling.

Doch die Kinder blättern nicht nur ein bisschen in den OVB-Heimatzeitungen. Die Zeitung wird zum Unterrichtsgegenstand: Ob als Papierobjekt im Kunstunterricht, ob als Auswertung über die Zuverlässigkeit der Wetterprognosen in Mathematik, ob Naturfotos im Heimat- und Sachkundeunterricht oder als Lektüre im Deutschunterricht – die Möglichkeiten sind vielfältig, wie Dr. Winfried Spiegel vom Institut zur Objektivierung von Lern- und Prüfungsverfahren (Izop) aus Aachen erläuterte. Izop hat das Projekt entwickelt und begleitet die Umsetzung mit praktischen Hilfestellungen.

Spiegel stellte das Projekt und seine Bestandteile bei einem Einführungsseminar für die teilnehmenden Lehrkräfte im Kommunikations-Center der Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling vor. 14 Lehrerinnen hatten sich eingefunden, die teils zum ersten Mal mit ihren Klassen bei „Zeitung in der Schule“ (ZiS) dabei sind oder deren letzte Teilnahme schon ein wenig zurückliegt.

Für die Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling hieß Monika Riedle, im Marketing zuständig für Kinder- und Jugendprojekte, die Teilnehmerinnen willkommen. Das regionale Geldinstitut hält mit seinem Engagement eine kleine Tradition aufrecht: Schon seit über 20 Jahren unterstützt die Sparkasse das Projekt, das der Leseförderung der Kinder dient.

Nachwuchsreporter gehen auf Recherche

Projektredakteur Klaus Kuhn von den OVB-Heimatzeitungen freut sich schon auf die spannenden Lesegeschichten aus der Feder der Schüler. Denn das Besondere an „Zeitung in der Schule“ ist: Die Kinder lernen nicht nur das Medium Tageszeitung kennen und nutzen, sondern schlüpfen auch selbst mit Block, Bleistift und Fotoapparat in die Rolle des Reporters: Alle teilnehmenden Klassen gehen auf Recherche, besichtigen Einrichtungen oder Betriebe und interviewen dabei ihre Ansprechpartner. Das Ergebnis halten sie in Reportagen und Berichten fest, die natürlich in den OVB-Heimatzeitungen zu lesen sein werden.

Damit es mit dem Schreiben für die Zeitung klappt, konnten Seminarteilnehmer gleich üben und verfassten einen kurzen Bericht über die Veranstaltung. Monika Riedle und Klaus Kuhn stellten sich den Interview-Fragen der Lehrkräfte.

Begrüßt wurde das Projekt auch von Schulrätin Veronika Käferle als Vertreterin des Rosenheimer Schulamts: „Für die Kinder ist Zeitung in der Schule ein echter Gewinn, wie uns immer wieder die positiven Rückmeldungen aus den Schulen bestätigen.“

Das konnte auch Spiegel bestätigen, der Stellungnahmen von Kindern nach dem Projekt sammelt: „Schade, dass es vorbei ist und wir nicht mehr in der Zeitung lesen können“, so lautete eines der Zitate, das so oder so ähnlich gleich mehrfach gefallen ist.

„Bildung liegt uns am Herzen“

Zwei Fragen an OVB-Projektredakteur Klaus Kuhn, warum er das ZiS-Projekt für wichtig hält.

Wie lesen Sie persönlich Zeitung?

Klaus Kuhn: „Ich bin noch ganz klar ein Vertreter der Papierfraktion. Mit dem E-Paper am Frühstückstisch zu sitzen, kann ich mir nicht vorstellen. Ich lese zunächst den Regionalteil, der mich als Lokaljournalist am meisten interessiert und arbeite mich dann über den Sport zum überregionalen Teil durch. Grundsätzlichschaue ich mir alle Ressorts an, denn das ist ja das Schöne und Wichtige am Zeitungslesen im Gegensatz zu einem Logarithmus, der mir nur das schickt, was ich mir sonst auch immer anschaue: Ich entdecke beim Zeitunglesen Themen, von denen ich gar nicht gewusst habe, dass sie mich interessieren.“

Warum beteiligen Sie sich am ZiS-Projekt? „Uns geht es ganz klar darum, das Lesen von Kindern zu fördern. Und wenn es die Berichte über den FC Bayern sind: Hauptsache ist, die Kinder lesen – und lernen nebenbei das Medium Tageszeitung kennen.“

Interview: Carolin Fuchs,

Christine Höfling, Nadine Karl,

Elisabeth Raider und Kirsten

Widmann

„Es geht um die Leseförderung“

Zwei Fragen an Sparkassen-Mitarbeiterin Monika Riedle, warum das Geldinstitut das ZiS-Projekt unterstützt.

Warum unterstützt die Sparkasse Rosenheim-Bad Aibling das Projekt „Zeitung in der Schule“?

Monika Riedle: „Uns liegt die Bildung in der Region sehr am Herzen, und natürlich wollen wir uns auch als Finanzpartner präsentieren. Damit die Kinder den Umgang mit der Tageszeitung lernen, finanziert die Sparkasse die Fortbildungsveranstaltungen, die Tätigkeit des Izop-Instituts und sämtliche Lehrmaterialien, die den Lehrkräften für die Arbeit mit den Schülern zur Verfügung gestellt werden.“

Unterstützt die Sparkasse weitere Projekte im Schulbereich?

„Wir halten an den Schulen Vorträge zu Bankthemen und bieten Führungen durch verschiedene Abteilungen der Sparkassen an. Außerdem organisiert die Sparkasse das „Planspiel Börse“ sowie die Knaxiade, und bietet auch den Schulservice mit verschiedenen Unterrichtsmaterialien zu den Themen Wirtschaft und Geld an.“

Interview: Margit Batt, Claudia Ehberger, Heidi Kruschinski

und Christiane Strubel

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