Rosenheim – Ein Springmesser, einen als Taschenlampe getarnten Elektroschocker und einen Dolch fanden Bundespolizisten am Sonntag bei der Kontrolle zweier ungarischer Staatsangehöriger. Die Beamten nahmen die Männer fest, die zuvor am Rosenheimer Bahnhof gebettelt hatten.
Mitarbeiter der Deutschen Bahn hatten Sonntagvormittag versucht, die Ungarn aus der Schalterhalle zu verweisen – vergebens. Es kam zu einer verbalen Auseinandersetzung. Die Bahnangestellten verständigten daraufhin die Bundespolizei. Die Beamten kontrollierten die 23 und 27 Jahre alten Ungarn.
Beim Abgleich ihrer Personalien schlug der Fahndungscomputer Alarm: Gegen den 23-Jährigen lagen zwei Haftbefehle wegen Leistungserschleichung vor. Nach Urteilen der Amtsgerichte Fulda und Freiburg hätte der Ungar insgesamt rund 600 Euro an die Justizkasse zahlen müssen. Dies hatte er bislang versäumt. Da er auch jetzt nicht zahlungsfähig war, steht ihm laut Polizei ein 45-tägiger Haftaufenthalt bevor. Die Beamten brachten ihn in die Justizvollzugsanstalt.
Auch der vier Jahre ältere Landsmann des Verurteilten kam nicht ungeschoren davon: Bei seiner Durchsuchung fanden die Beamten das Springmesser, den Elektroschocker und den Dolch. Aufgrund der Verstöße gegen das Waffengesetz nahm die Polizei den 27-Jährigen vorläufig fest und beschlagnahmte die Waffen. Der Ungar, der in Saarbrücken wohnt, wurde zwar nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen auf freien Fuß gesetzt, muss aber laut Polizei mit einem Strafverfahren rechnen.re