Rosenheim – Insgesamt nahmen 28 bayerische Schienennetze am Jahresranking 2017 teil. Dabei berücksichtigte die BEG beispielsweise die Sauberkeit der Waggons, die Fahrgastinformation, die Funktionsfähigkeit von WCs und Türen, die Serviceorientierung der Zugbegleiter sowie die Kundenorientierung bei Beschwerden. Die Pünktlichkeit floss nicht in die Ergebnisse ein. Sie wird stets in einem separaten Messsystem erfasst.
Sowohl externe Tester, als auch Fahrgäste beurteilten die Kriterien. Die Ergebnisse haben unmittelbare finanzielle Auswirkungen auf die Betreiber der jeweiligen Netze. Erreicht ein Unternehmen den Wert null, sind die Erwartungen der BEG gerade erfüllt. Wer darüber liegt, erhält eine Bonuszahlung. Wer Minuspunkte verzeichnet, zahlt Strafe. Der Meridian konnte seine Bonuspunkte von 18,9 deutlich auf 33,9 erhöhen.
Entsprechend groß war die Freude über diese Nachricht beim Betreiber, der BOB mit Sitz in Holzkirchen und Rosenheim. Der Meridian sei nun in den „Top Ten“ der bayerischen Bahnen und habe vor allem im Bereich der Freundlichkeit, Fachkompetenz und Serviceorientierung der Kundenbetreuer an Bord gepunktet. „Wir sind sehr stolz auf unsere Mitarbeiter, denn die gestiegenen Punkte sind auch ihr Verdienst“, freut sich Dr. Bernd Rosenbusch, Vorsitzender der BOB-Geschäftsführung. „Wir analysieren jetzt, wie wir in anderen Bereichen noch besser werden können, und werden alles daran setzen, dass wir auf dem Treppchen weiter nach oben klettern“, fügte er hinzu.
Ebenfalls zusätzliche Bonuspunkte hat die BOB in ihrem Stammnetz zwischen Bayrischzell, Tegernsee, Lenggries und München geholt: diesmal 12,3 Zähler statt 8,9 im Jahr 2016. Dennoch ging es für das Oberland zwei Plätze nach unten. Die BOB rutschte dort von Rang 18 auf Rang 20, da sich die Qualität der bayerischen Bahnen insgesamt kräftiger erhöht hat.
Ihre Position auf Platz zehn verteidigen konnte die Südostbayernbahn (SOB). Die roten Regionalzüge verkehren unter anderem zwischen Wasserburg und München, Prien und Aschau sowie Rosenheim und Mühldorf. Auch die DB-Tochtergesellschaft steigerte die Anzahl der Bonuspunkte: von 29,2 im Jahr 2016 auf aktuell 33,6. „Das Qualitätsranking der BEG zeigt, dass unsere Arbeit bei den Kunden ankommt. Gerade die Ausbildung und Schulung unserer Mitarbeiter ist uns sehr wichtig. Das zahlt sich aus“, so Patrick Pönisch, Regionalleiter Marketing bei der DB Regio Bayern, gegenüber unserer Zeitung.
„Die Bewertungskurve für die Qualität der bayerischen Regionalzüge zeigt eindeutig nach oben“, ergänzt BEG-Geschäftsführer Thomas Prechtl. Weil die Aufsichtsbehörde die Qualität der Verkehrsleistungen regelmäßig überprüfe und finanzielle Anreize mit Bonus- oder Strafzahlungen setze, verbessere sich die Qualität im Sinne der Fahrgäste kontinuierlich. „Die von uns beauftragten Eisenbahnverkehrsunternehmen schöpfen ihr Potenzial immer weiter aus. Das ist der Weg, den wir konsequent weitergehen werden“, so Prechtl. Ein hochwertiges und leistungsstarkes Angebot ist und bleibe einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren für den Regionalverkehr auf Bayerns Schienen.re