Neue Zahlen

Mehr Einpendler als je zuvor

von Redaktion

Anzahl der mobilen Arbeitnehmer im Agenturbezirk steigt kontinuierlich – München mit Sogwirkung

Rosenheim – Ob mit dem Auto, dem Bus oder der Bahn – immer mehr Arbeitnehmer nehmen einen weiteren Arbeitsweg in Kauf. „Die richtige Stelle liegt wohl seltener vor der Haustür“, sagt Dr. Nicole Cujai, Leiterin der Rosenheimer Arbeitsagentur. In vielen Fällen befindet sich diese in der Landeshauptstadt München: Obwohl die Zahl der Einpendler in den Agenturbezirk Rosenheim einen neuen Höchstwert erreicht hat, übersteigt die Zahl der Auspendler dieses Maximum deutlich. „Das unterstreicht die Sogwirkung der Landeshauptstadt“, sagt Cujai.

Dennoch, dem Arbeitsmarkt im Agenturbezirk – also Stadt und Landkreis Rosenheim sowie die Landkreise Miesbach und Bad Tölz-Wolfratshausen – geht es gut. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen. Nach 183600 im Juni 2016 waren es im Juni 2017 bereits 188600. Seit April 2017 lag die Arbeitslosenquote stets unter drei Prozent, und auch im vergangenen Januar wurde diese Marke nicht überschritten, obwohl der Jahresanfang schon traditionell von Kündigungen in witterungsabhängigen Außenberufen geprägt ist.

Ihren Teil dazu bei tragen die 36937 Einpendler. 1140 mehr als im Vorjahr und damit Rekord. Die meisten, 9236 Personen, stammen aus dem Agenturbezirk Traunstein, gefolgt von 9090 Arbeitnehmern aus dem Agenturbezirk München (Stadt und Landkreis München) und 4634 Einpendlern aus dem Agenturbezirk Weilheim. 1546 kommen aus einem anderen Staat, in der Regel aus Österreich. 9289 kommen aus weiter entfernten Regionen wie Augsburg oder Landshut.

151380 der 188582 sozialversicherungspflichtigen Stellen im Agenturbezirk werden von Männern und Frauen besetzt, die auch im Bezirk wohnen. Aber auch deren Arbeitsplatz liegt häufig nicht in der Gemeinde, in der sie gemeldet sind. Menschen, die in der kreisfreien Stadt Rosenheim wohnen, arbeiten häufig im Kreis Rosenheim, Einwohner aus dem Landkreis Miesbach arbeiten zum Teil im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen.

Rund 213210 und damit 5380 mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte als im Vorjahr haben ihren Wohnsitz im Bezirk der Arbeitsagentur Rosenheim. Eine wachsende Zahl derer, zuletzt 61820, sind sogenannte Auspendler und arbeiten außerhalb des Agenturbezirkes. Davon wiederum rund 60 Prozent, also knapp 37000 Menschen, sind im Agenturbezirk München angestellt, gefolgt von Weilheim (6030) und Freising (4870). Heißt: Die Zahl der Auspendler übersteigt die der Einpendler deutlich um 24885.

Die Stadt Rosenheim zählt 35440 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. 23871, also mehr als zwei Drittel, werden durch Einpendler besetzt. Die meisten davon kommen aus dem Landkreis Rosenheim (17383), dem Landkreis Traunstein (1109) und der Stadt München (980). 24779 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte haben die Stadt Rosenheim als ihren Wohnort gemeldet. 13238 Personen, also mehr als die Hälfte der Anwohner, arbeiten außerhalb. Die meisten davon pendeln in den Landkreis Rosenheim (7680), den Landkreis Miesbach (2350), die Stadt München (2437) und den Landkreis München (637).

Im Landkreis Rosenheim sind 81449 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze registriert. 25049 davon werden durch Einpendler besetzt. Die meisten stammen aus der Stadt Rosenheim (7680), dem Landkreis Traunstein (4597) und dem Landkreis Mühldorf (2013). 100009 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte haben ihren Wohnort im Landkreis Rosenheim. 43785 davon sind Auspendler. Die meisten davon arbeiten in der Stadt Rosenheim (17383), der Stadt (8360) und dem Landkreis München (3866).

Nähere Angaben zu diesen Daten hat die Bundesagentur für Arbeit in einem Pendleratlas zusammengefasst. Unter www.arbeitsagentur.de finden sich Infos zu den Aus- und Einpendlern und der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung am Wohn- und am Arbeitsort für jeden Kreis in Deutschland. re

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