Staatsministerin Ilse Aigner eröffnet bayerische Aus- und Weiterbildungswoche in Rosenheim

Ausbildung ist keine Sackgasse

von Redaktion

400000 unbesetzte Ausbildungsstellen bis 2030 in ganz Deutschland: So lautet die nüchterne Prognose von Wirtschaftsministerin Ilse Aigner. Umso wichtiger, der Ausbildung einen hohen Stellenwert zuzuschreiben, betonte Aigner, als sie gestern in der Staatlichen Berufsschule I die bayernweite Aus- und Weiterbildungswoche eröffnete.

Rosenheim – Reinhard Pobel, Leiter der Staatlichen Berufsschule, freute sich, Staatsministerin Ilse Aigner am Montag bereits zum zweiten Mal in ihrer ehemaligen Wirkungsstätte, an der sie ihre berufliche Ausbildung absolvierte, begrüßen zu dürfen. Auch wenn es sich – wie Aigner betonte – erst beim dritten Mal um eine traditionelle Veranstaltung handeln würde, in Rosenheim sei man durchaus auf einem guten Weg. Aigner könne nur jedem Mut machen, den Weg der Ausbildung einzuschlagen. Auf diesem hätten die jungen Leute eine reelle Chance, auf dem zukünftigen Arbeitsmarkt zu gewinnen.

„Als ehemalige Schülerin stehe ich voll und ganz hinter diesem Schatz, den die Aus- und Weiterbildung an der Berufsschule beinhaltet“, betonte Aigner. Sie habe „nur beste Erinnerungen an ihre eigene Berufsschulzeit“, versicherte die Ministerin, als sie von Martin Weber, einem Schüler des Bereichs Landwirtschaft, gezielt gefragt wurde. Sie habe „eine hervorragende Basis in Rosenheim erlernt“, erklärte Aigner und fügte mit einem verschmitzten Lächeln hinzu: „Nur das Schleifen an den Metallblöcken hat mir nicht so gut gefallen.“

Die Fragerunde der Schüler an Experten aus Industrie und Wirtschaft wurde von BR-Moderator Tobias Ranzinger geleitet. Landrat Wolfgang Berthaler betonte gegenüber der Hauswirtschaftsschülerin Regina Lindlmaier, man investiere viel in aus- und weiterbildende Schulen: „In Bad Aibling beispielsweise haben wir bereits vergrößert, in Wasserburg steht eine umfassende Sanierung mit Erweiterung der Räumlichkeiten der Berufsschule an.“

Hingegen zeichnete Dr. Frank Hüpers, Geschäftsführer der Bayerischen Handwerkskammer, dem angehenden Schreiner Lorenz Eichler Möglichkeiten auf, wie dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden könnte: „In den Köpfen vieler Menschen ist das Handwerk als veraltet und verstaubt verankert. Aber eine Ausbildung ist keine Sackgasse, sie ist innovativ und und gerade für junge Leute sehr interessant und wichtig.“

VBW-Geschäftsführer Bertram Brossardt beantwortete die Frage eines Elektrotechnik-Schülers, vor welchen wirtschaftlichen Herausforderungen der Raum Rosenheim in den kommenden Jahren stehe: „Wir leben hier in Oberbayern in einem Bereich, in dem das meiste perfekt funktioniert. Das geht aber nur, indem wir uns weiterentwickeln und nicht auf der Stelle stehen bleiben.“ Im Anschluss machten sich die Ehrengäste um Ilse Aigner im Rahmen einer Besichtigung ein Bild von der Berufsschule I in Rosenheim. Schüler aus den verschiedenen Bereichen – wie Haushalt, Ernährung, Textilwesen oder Technik – erläuterten zum Auftakt der „Bayerischen Aus- und Weiterbildungswoche“ kurz ihren Schulalltag.

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