Frasdorf – Bereits zum zwölften Mal seit 1986 wird in diesem Jahr wieder bayernweit das sogenannte „Forstliche Gutachten“ durchgeführt. Von Anfang März bis Mitte Mai sind die Förster des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Rosenheim unterwegs, um die Verbissbelastung der jungen Waldbäume durch Rehe, Hirsche und Gämsen im gesamten Landkreis zu erheben.
Zum Auftakt lud die Forstbehörde Jagdgenossen, Jagdrevierinhaber und Verbandsvertreter in ein Waldstück nahe Wildenwart in der Gemeinde Frasdorf ein, um das gesamte Verfahren zu erläutern. Abteilungsleiter Manfred Maier stellte gleich zu Beginn klar, dass die Mitwirkung von Jägern und Waldbesitzern bei den Außenaufnahmen ausdrücklich erwünscht ist. „Uns ist es ganz wichtig, dass diese Inventuraufnahmen gemeinsam mit den Beteiligten transparent durchgeführt werden. Denn nur so erhalten unsere Aussagen zur Verjüngungssituation der Wälder die notwendige Akzeptanz“, betonte Maier. Förster Ulrich Guggenberger demonstrierte den Teilnehmern das Aufnahmeverfahren in einer Verjüngungsfläche aus kleinen Tannen, Buchen und Fichten. Mit geschultem Auge erläuterte er die exakte Ansprache von Verbissspuren an den kleinen Knospen und Trieben.
Insgesamt werden in den nächsten Wochen an 560 gleichmäßig im Landkreis verteilten Aufnahmepunkten rund 40000 Pflänzchen aufgenommen. Darüber hinaus werden in diesem Jahr für rund zwei Drittel der 248 Jagdreviere sogenannte „Ergänzende revierweise Aussagen“ erstellt. Auch wenn diese Arbeiten eine enorme Zusatzbelastung für die Förster darstellen, ist der Aufwand auf jeden Fall gerechtfertigt. Denn auf Basis dieser Inventurdaten kann die Forstbehörde für die 16 Hegegemeinschaften im Landkreis objektiv beurteilen, ob der Wildverbiss für den Wald tragbar ist oder nicht. re