Kitas sind auf gesellschaftliche Vielfalt gut vorbereitet

von Redaktion

Hochschule Rosenheim veröffentlicht Forschungsbericht

Rosenheim – Wie gehen Kindertageseinrichtungen mit gesellschaftlicher Vielfalt um? Wie mit benachteiligten Gruppen und Diversität? Diesen Fragen ist die Hochschule Rosenheim in Kooperation mit dem deutschen Kinderhilfswerk nachgegangen. Das Ergebnis: Kindertageseinrichtungen sind nach eigener Auffassung auf gesellschaftliche Vielfalt gut vorbereitet und weitgehend in der Lage, alle Kinder unabhängig von Migrationshintergrund, Religion, Behinderung oder Familienform zu inkludieren.

Unter der Federführung von Prof. Dr. Sabina Schutter, Wissenschaftliche Leiterin am Campus Mühldorf, wurden insgesamt 94 Leitungen von Kindertageseinrichtungen in Sachsen und Thüringen befragt. Ergänzend dazu wurden Experteninterviews mit Einrichtungsleitungen geführt, um spezifischen und sensiblen Fragestellungen auf den Grund zu gehen.

Die Resultate gibt der Forschungsbericht „Herausforderungen von Kindertageseinrichtungen in einer vielfältigen Gesellschaft“ wieder. Demnach erschweren eng bemessene Personalschlüssel und Probleme bei der Gewinnung von Fachkräftenachwuchs die Umsetzung gewünschter pädagogischer Aktivitäten. Unter engen räumlichen Bedingungen und defizitärer personeller Ausstattung leiden insbesondere Kinder, die auch aus dem familiären Umfeld weniger Bildungsressourcen mitbringen. Kinderarmut wirkt sich so doppelt negativ aus.

Der Bericht zeigt auch das mehrdimensionale Spannungsfeld auf, in dem sich die Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen befinden: Die Erwartungen von Eltern mit hohen Bildungsansprüchen stehen in Spannung zu den Bildungserfordernissen von Kindern mit weniger Ressourcen. Gleichzeitig stehen die Erwartungen der Grundschulen an die abrufbaren Bildungsleistungen von Kindern im Widerspruch zu einer offenen situationsorientierten Pädagogik. In diesem doppelten Spannungsverhältnis sind Einrichtungsleitungen gefordert, den Bedürfnissen gerecht zu werden und dabei gleichzeitig ihren Konzepten treu zu bleiben. re

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