Rosenheim – Der Tatort weitläufig abgesperrt, ein großes Polizeiaufgebot, akribische Spurensuche und Zeugenbefragungen. So präsentierte sich der im Zentrum der Stadt gelegene Platz, an dem die schreckliche Bluttat geschah, am Freitagabend. Wenn sie auch keine Einzelheiten nannte, sprach die Polizei gegenüber den OVB-Heimatzeitungen dennoch von einem „offenbar gezielten Angriff auf das Opfer“. Woher Täter und Opfer stammen, ob sie in einer Beziehung zueinander standen, ob der Mann der 26-Jährigen aufgelauert hatte – alles Fragen, auf die die Ermittler gestern Abend noch keine Antworten geben konnten. „Wir stehen in engem Kontakt mit der Staatsanwaltschaft, sichern Spuren und versuchen, das Geschehen zu rekonstruieren“, hieß es von der Pressestelle des Präsidiums.
Die Kunde von dem schrecklichen Geschehen verbreitete sich wie ein Lauffeuer in Rosenheim. Angeblich streckte der Täter das Opfer mit zwei Bauchschüssen nieder, erzählten sich kurz nach der Tat Passanten im Umfeld des Netto-Marktes, wo sich das Drama zutrug. Eine offizielle Bestätigung für diese Version gab es von der Polizei nicht. Auch Angaben zur Tatwaffe machten die Ermittler nicht.
Möglicherweise hat das Eingreifen mutiger Anrainer noch Schlimmeres verhindert. Dem Vernehmen nach soll ein Mann die Schüsse gehört haben und ins Freie gerannt sein. Zusammen mit mindestens einem weiteren Helfer soll er dem Schützen die Waffe entrissen und ihn anschließend überwältigt haben. Die beiden hielten den 59-Jährigen dann angeblich bis zum Eintreffen der Polizei fest, die rasch vor Ort war. Von den Beamten ließ sich der Mann, der die Waffe gegen die 26-Jährige gerichtet hatte, offenbar widerstandslos festnehmen. Eine offizielle Bestätigung für diese Version gab es gestern Abend von der Polizei nicht.