Hauptversammlung

A8-Ausbaugegner sehen positive Entwicklung

von Redaktion

Bürgerinitiative will nicht locker lassen – Führung um Vorsitzende Marlies Neuhierl-Huber im Amt bestätigt

Siegsdorf – Müssen es sechs Fahrspuren sein? Oder reichen nicht doch vier plus zwei Standstreifen? Da gehen die Meinungen auseinander. Während Verkehrsplaner und Autobahndirektion inklusive aller bisherigen CSU-Verkehrsminister auf der Autobahn München-Salzburg sechs Spuren für unbedingt notwendig erachten, halten die Gegner – allen voran die Aktiven im Verein „Ausbau A8 – Bürger setzen Grenzen“ – das Vorhaben für überdimensioniert. Bei der Hauptversammlung in der Siegsdorfer Alten Post bestätigte der 177 Mitglieder starke Verein einstimmig sein bisheriges Führungspersonal. Die Aktiven bleiben optimistisch.

Die Vorsitzende Marlies Neuhierl-Huber und ihre Mitstreiter schauen der Autobahndirektion genau auf die Finger: Welche Entlastungswirkung hat die A 94? Wie hoch ist die Belastung und welche Ausbauqualität braucht es? Durch flachere Anböschungen bei Achenmühle steige der Flächenverbrauch. Auf mehr als der Hälfte der Strecke sei der Mittelstreifen deutlich breiter als die üblichen 4,5 Meter. Wohin mit den riesigen Überschussmassen? „Falls die Gemeinden Grund zur Verfügung stellen, könnten damit Lärmschutzwälle entstehen“, erklärte die Vorsitzende.

Aufgrund der zahlreichen Änderungswünsche spekulierte die Vorsitzende über eine mögliche Tektur im Abschnitt Achenmühle bis Bernauer Berg: „Eine nochmals öffentliche Beteiligung wäre gut für uns.“ Keine Planungen gebe es indes am Chiemsee. Der Abschnitt Vogling bis Neukirchen werde womöglich tiefergelegt und eingehaust. Von Loithal bis Jechling könnte ein Wasserschutzgebiet eine Rolle spielen. Der Vorentwurf von Jechling bis Piding liege seit Januar 2017 in Berlin. Eine Nordumfahrung Pidings würde laut Neuhierl-Huber mit 230 Millionen Euro zu Buche schlagen, ein Bau auf der Bestandstrasse dagegen 170 Millionen Euro kosten.

Ausgehend von 600 Millionen Euro beliefen sich die Gesamtkosten auf 1,3 Milliarden Euro. Das erscheint auch dem Bundesrechnungshof zu viel. Der hatte schon 2017 Zweifel an einem sechsspurigen Ausbau im Süden angemeldet. So sieht das auch der Verein, schließlich reduziere sich der Verkehr ab dem Inntaldreieck stark. „Eine hohe Belastung haben wir gerade mal an 26 Tagen im Jahr“, sagte die Vorsitzende. „Wir brauchen ein Tempolimit und einen Standstreifen.“

Die abschließenden Neuwahlen brachten keine Neuerungen im Vorstand: Vorsitzende bleibt weiter Marlies Neuhierl-Huber, das Berchtesgadener Land vertritt Dr. Bernhard Zimmer, den Landkreis Rosenheim Josef Fortner. Hilma Hallweger ist weiterhin Schriftführerin. Die Kasse betreut auch künftig Heidi Dufter. Zu Beisitzern bestimmt wurden Wigbert Dehler, Josef Genghammer, Bernhard Koch, Heidi Mannfeld, Rüdiger Lerach und Maria Kraus-Osenstätter. Die Kasse prüfen weiterhin Karin Neumann und Sepp Hohlweger.

Artikel 1 von 11