Rosenheim/Landkreis – Der Bezirk Rosenheim der Gewerkschaft Verdi dehnt die Warnstreiks aus. Morgen, Dienstag, werden vor allem Krankenhäuser betroffen sein. Aber auch andere kommunale Einrichtungen wollen sich am Warnstreik beteiligen.
„Nach zwei Verhandlungsrunden als Nullnummern werden wir nun kurz vor der geplanten letzten Verhandlungsrunde Mitte April die Warnstreiks deutlich verschärfen“, betont Robert Metzger, Bezirksgeschäftsführer des Verdi-Bezirks Rosenheim.
Insofern werden sich die Streiks auch in puncto Dauer deutlich ausweiten: Waren es am 21. März nur zwei bis drei Stunden, ist es diesmal ein ganzer Tag, so Metzger.
Im Klinikum Rosenheim wird nach seinen Angaben sogar eine Station geschlossen werden. In der Kreisklinik Mühldorf werde der gesamte Anästhesiebereich betroffen sein. Mit den Arbeitgebern wurden Notdienstvereinbarungen (Siehe Kasten) geschlossen.
Betroffene in
der Region
Von den Warnstreiks werden folgende Einrichtungen in der Region Rosenheim betroffen sein:
•Romed-Klinikum Rosenheim
•Romed-Klinik Wasserburg
•Romed-Klinik Prien
•Romed-Klinikum Bad Aibling
•Inn-Salzach-Klinik Wasserburg
•Stadt Rosenheim mit den Einrichtungen Bauhof, Gärtnerei und Stadtentwässerung
•Landratsamt Rosenheim
•SOB-Klinikum Traunstein
•Stadtwerke Traunstein
Verdi fordert unter anderem die Erhöhung der Tabellenentgelte um sechs Prozent, mindestens 200 Euro und die Erhöhung der Auszubildendenvergütungen und der Praktikantenentgelte um 100 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. re
Notfälle ohne Einschränkung versorgt
Zum Warnstreik im Romed-Klinikum Rosenheim von Dienstag, 10. April, 6 Uhr, bis Mittwoch, 11. April, 6.30 Uhr, ist eine Notdienstvereinbarung zur Sicherstellung der Patientenversorgung vereinbart worden.
Ziel ist es dabei laut Klinikleitung, eine Gefährdung des Lebens und der Gesundheit der Patientinnen und Patienten des Klinikums auszuschließen. Deshalb werde insbesondere sichergestellt, dass sämtliche Notfälle ohne Einschränkung versorgt werden.
Die zentrale Notaufnahme sowie die Bereiche Kinderklinik, Kreißsaal und Geburtshilfe, ambulante und stationäre Onkologie, sämtliche Intensivstationen einschließlich der Chest-Pain-Unit (Herzinfarkt-Einheit) und Stroke-Unit (Schlaganfall-Station) sowie die Palliativstation und die Radiologie stehen in vollem Umfang für die Versorgung zur Verfügung, so die Klinikleitung in einer Pressemitteilung.
„Planbare Eingriffe und diagnostische Maßnahmen müssen allerdings verschoben werden, soweit keine Gefährdung der Patienten vorliegt. Ebenso kann es vorkommen, dass Patienten innerhalb der Klinik auf andere Stationen verlegt werden“, bedauert Priv.-Doz. Dr. Christoph Knothe, Medizinischer Direktor der Romed-Kliniken. „Wir hoffen, alle Eingriffe bald nachholen zu können. Letztlich hängt dies aber vom weiteren Verlauf der Tarifverhandlungen ab. Insofern ist eine konkrete Aussage derzeit nicht möglich“, betont Knothe. „Wir unterstützen voll die Forderung nach einer gerechten Bezahlung unserer Mitarbeiter. Allerdings hoffen wir, dass die Verhandlungsparteien bald einen vernünftigen Kompromiss finden und weitere Streikmaßnahmen zum Nachteil der Rosenheimer Bevölkerung vermieden werden können.“re