Übersee – Wie ein Lauffeuer verbreitete sich am Wochenende in Übersee die Schreckensnachricht: Der Mesner der katholischen Pfarrkirche St. Nikolaus war vom 50 Meter hohen Balkon des Kirchturms in den Tod gesprungen. Zufällige Augenzeugen waren vom Anblick zutiefst geschockt.
Der 41-Jährige war seit 18 Jahren Mesner in der Pfarrkirche und im Ort – auch als festes Ensemblemitglied des Theatervereins – überaus beliebt. Offenbar handelte es sich bei dem Suizid um keine Kurzschlusshandlung, sondern es war alles sorgfältig vorbereitet. Ein Abschiedsbrief wurde gefunden. Gründe für den Freitod sind bisher nicht bekannt. Die Kriminalpolizei wurde eingeschaltet.
Die Verantwortungsträger der katholischen Kirchengemeinde in Übersee hielten sich wegen einer Stellungnahme bedeckt und verwiesen an Dekan Georg Lindl, Stadtpfarrer aus Traunstein, der Übersee zur Zeit mitbetreut. Auch Lindl, der gestern den Kommunionsgottes-dienst zelebrierte, war zu keiner Stellungnahme bereit. „Ich werde kein Wort zu dem tragischen Geschehen sagen, aus Respekt vor dem Mann und seiner Familie“, war sein Kommentar.
Zu Beginn des Kommunionsgottesdienstes sprach der Dekan über den Tod des Mesners „von einem Schatten, der über dem Fest liegt, vor allem wegen der tragischen Art, wie er gestorben ist“.
In einer Fürbitte gedachte die Überseer Gemeindereferentin Luitgard Mittermaier dem Verstorbenen. Sie betete, „dass er das, was ihm im Leben gefehlt hat, jetzt bekommt.“ vd