Rosenheim – Der sechs Stockwerke hohe Neubau entstand in direkter Nachbarschaft zum Altbestand. Vom ersten Planungsgedanken bis hin zur Fertigstellung dauerte es drei Jahre. Mit 17,3 Millionen Euro fallen die Kosten um rund 200 000 Euro geringer aus als ursprünglich veranschlagt.
Von außen wirkt das Bauwerk sachlich und transparent. Das Innere ist auf allen Etagen lichtdurchflutet. 109 Mitarbeiter werden dort in modern und funktional gestalteten Büroräumen arbeiten. Der Sitzungssaal befindet sich im Erdgeschoss. Auch er wirkt dank großer Fensterflächen und viel Holz einladend und freundlich. In der obersten Etage wurden Schulungs- und Besprechungsräume untergebracht.
Vier Kapellen Symbol für den Zusammenhalt
Für die Planung zuständig war das Stuttgarter Architekturbüro Aldinger. „Die Menschen sollen gerne in diesem Gebäude arbeiten“, wünscht sich Professor Jörg Aldinger. Natürlich müsse man gerade bei der Planung eines öffentlichen Gebäudes funktionale und technische Gesichtspunkte beachten und dürfe den vorgegebenen Kostenrahmen nicht aus den Augen verlieren. Wichtig sei ihm aber auch gewesen, einen nachhaltigen Bau zu schaffen, in dem sich sowohl Mitarbeiter als auch Bürger wohlfühlen könnten. Die transparente Bauweise stehe für eine transparente Politik. „Wir haben mit dieser Planung auch einen Beitrag zur Kultur im politischen Raum geleistet“, meinte er bei der symbolischen Schlüsselübergabe.
Eröffnet wurde die Einweihungsfeier mit einem musikalischen Sternmarsch. Ausgewählt dafür wurden die Kapellen aus Bernau, Wasserburg, Vagen und Kiefersfelden. Sie standen für die vier Himmelsrichtungen und sollten den Zusammenhalt der Gemeinden symbolisieren.
Bei Landrat Wolfgang Berthaler ist die Freude über den Neubau groß. „Das ist ein Feiertag für das Landratsamt“, sagte er. Die Baumaßnahme sei absolut notwendig gewesen. Rosenheims Oberbürgermeisterin Gabriele Bauer sieht in dem Neubau einen „weiteren Leuchtpunkt für das Bahnhofsareal“ und die stellvertretende bayerische Ministerpräsidentin Ilse Aigner lobte die offene Bauweise. Sie sehe darin ein Sinnbild: „Auch von den Behörden erwartet man, dass sie transparent arbeiten“.
Der Vorsitzende des Kreisverbands des Bayerischen Gemeindetags, Amerangs Bürgermeister August Voit, überreichte dem Landrat nach altem Brauch Brot und Salz. Der Neubau biete den Mitarbeitern beste Bedingungen, um für die Bürger zu arbeiten. Schmunzelnd wünschte er sich nur noch eines: „eine Cappuccino-Bar für uns Bürgermeister.“
Premiere für den Landkreismarsch
Von der Personalratsvorsitzenden Luise Bauer gab es nicht nur für den Neubau Lob, sondern auch für Landrat Wolfgang Berthaler: „Bei seinem Amtsantritt im Mai 2014 sah er die Not und packte an“, sagte sie. Die Notwendigkeit des Neubaus steht auch für Bezirkstagspräsident Josef Mederer außer Frage. Trotz zunehmender Digitalisierung würde die Arbeit in der Verwaltung sicherlich nicht weniger werden, meinte er.
Eine unterhaltsame musikalische Einlage kam nach den Grußworten vom Bürgermeisterchor, angeführt von Kolbermoors Bürgermeister Peter Kloo mit Akkordeon. Danach stand eine Premiere auf dem Programm: Die vier Musikkapellen präsentierten zum ersten Mal den von Michaela Heindl komponierten Landkreismarsch mit dem Titel „Mein Rosenheimer Land“.