Feldkirchen-Westerham – Die bayerische Staatsministerin versuchte, im voll besetzten Zelt die Problematiken der Schafhaltervereinigung und ihrer Schäfer deutlich anzusprechen. Ihrer Ansicht nach bedeuten Schafe einen unverzichtbaren Mehrwert für Landschaft, Natur und Naturschutzgebiete, extensives Grünland und hochwertige Produkte wie Fleisch und Wolle.
Die Leistungen der Schafhalter in Bezug auf Pflege, Erhalt und Aufopferung seien unbezahlbar. Das aktuelle Thema „Wolf“ und weitere nachhaltige Herausforderungen für Schafzüchter und ihre Herden beschäftigten die Festredner wie Wollkönigin Simone Ostermeier und Landrat Wolfgang Berthaler ebenso wie Ministerin Michaela Kaniber. Sie betonte, dass die größte Sorge und Herausforderung inzwischen der „Wolf“ geworden sei. Während 2006 noch 50 Nutztierschäden verzeichnet worden seien, hätten zuständige Meldestellen 2016 deutschlandweit über 1100 tote Schafe und Rinder registriert.
In Sachen Artenschutz setzt sie auf pragmatische Lösungen zusammen mit Umwelt- und Verbraucherschutzminister Marcel Huber. Sie verwehrte sich, aus „ideologischen Gründen einer jahrhundertealten Traditionslandwirtschaft, dazu gehört die Schafhaltung, den Garaus“ machen zu lassen. Wichtig seien unter anderem beratende und finanzielle Unterstützung für Schafhalter, so Kaniber.
Die bayerische Staatsregierung stehe weiterhin zum Vertragsnaturschutzprogramm sowie zum bayerischen Kulturlandschaftsprogramm. „Hierbei werden Schäfer mit 16 Millionen Euro berücksichtigt“, stellte Kaniber heraus. Ein Bestandteil des Programms sei auch der Erhalt gefährdeter Schafrassen.
Einen Überblick über das Handwerk des Schäfers verschaffte sich die Ministerin in Begleitung von Landrat Berthaler, dem Vorsitzenden der Schafhaltervereinigung, Roland Kirr, sowie den Landtagsabgeordneten Otto Lederer und Klaus Stöttner beim Flanieren über das Ausstellungsgelände mit verschiedenen Schafrassen, den klassischen Künsten des Wollspinnens, Schafschur, Filzen und anderen Produkten. pes