ZiS-Abschlussveranstaltung

Die Zeitung ist der Medienstar

von Redaktion

Lesen bildet. Wo also käme eine Zeitung besser zur Geltung als in der Schule. Genau diesem Ansatz folgt das Projekt „Zeitung in der Schule“, das die zwei dritten Klassen in Brannenburg und die zwei siebten in Raubling jetzt mit einer großen Abschlussveranstaltung beendeten.

Brannenburg – Junge Leute lesen keine Zeitung mehr. Käse. Die Klassen 3a und 3b der Maria-Caspar-Filser-Schule Brannenburg und die siebten Klassen der Michael-Ende-Schule Raubling haben sich in den vergangenen zwölf Wochen intensiver mit dem geschriebenen Wort auseinandergesetzt als so mancher Erwachsener. Im Rahmen des Projekts „Zeitung in der Schule“ (ZiS) bekamen die Schüler jeden Morgen druckfrisch die OVB-Heimatzeitungen ins Klassenzimmer geliefert. Das Ziel: Medienkompetenz vermitteln.

„Wir können stolz sein“, sagte Schulamtsdirektorin Veronika Käferle, nachdem ein Drittklass-Streichensemble „Drunken Sailor“ und „Old MacDonald“ zum Besten gegeben hatte. Dass die Kinder lesen, so Käferle, sorge dafür, dass sie mehr Achtung und Anerkennung für andere Völker entwickeln. „Und Flügel, die sie über die reale Welt hinaustragen.“

Immer wieder unterbrochen von „Werbespots“ – jeweils Gedichte, die den OVB-Heimatzeitungen huldigen, unterlegt mit der Melodie von „Bruder Jakob“ – ließen die Schüler ihr Projekt Revue passieren. Die Klasse 3b etwa stellte in einer humorvollen szenischen Darstellung einen Vergleich zwischen Fernseher und Zeitung an. Während der eine Lügen und Intrigen verbreite, liefere die andere wichtige Fakten und Recherechen. Die Quintessenz: Der Medienstar ist die Zeitung.

Neben der täglichen Lektüre empfand die 3b auch den Weg der Zeitung nach. Nach einem Besuch im Druckhaus erhielten die Kinder im OVB-Medienhaus in Rosenheim einen Einblick in die tägliche Arbeit in der OVB-Redaktion und bei Radio Regenbogen. Und auch bei den Sparkassen, Unterstützer des ZiS-Projekts, durften sich die Schüler einen Eindruck verschaffen. Daraus entstand letztlich sogar ein Zeitungsartikel.

Die Klasse 3a zeigte in ihrem Rückblick, dass die Zeitung auch nach dem Lesen noch nicht reif für das Altpapier ist. Mit Kleister hatten sie die Zeitung zu Papierstangen geformt, die anschließend als Baumaterial für verschiedene Skulpturen dienten: etwa ein Baukran, ein Leuchtturm oder ein Dagobert-Duck-Geldspeicher.

Als einzige Mittelschule beteiligte sich die Michael-Ende-Schule Raubling am ZiS-Projekt. „Es war oft interessant, manchmal aber auch nicht“, fassten Celine und Luca, Klassensprecher der 7aM zusammen. Nicht selten seien sie auf schwierige Artikel gestoßen, für deren Verständnis sie ein Wörterbuch benötigten. Dennoch ließen sie es sich nicht nehmen, selbst einen Artikel über das Kreisjugendamt zu schreiben. Sie und auch die 7bM verwerteten die Zeitung im Anschluss an die Lektüre auch künstlerisch: Beide Klassen bastelten Collagen.

Was für die 7aM der Kreisjugendring war, war für die 7bM das Amtsgericht. Die Schüler verfolgten eine Verhandlung wegen Körperverletzung und versuchten sich im Anschluss an einem Artikel über den Prozess. „Den haben wir dann sehr oft überarbeitet“, verriet ein Klassensprecher lachend. Anschließend stellten sie im Unterricht selbst eine Gerichtsverhandlung nach. Ihr Fazit: „Die Gerichte leisten tolle Arbeit.“

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