Bundespolizei muss Bahnstrecke sperren

Migranten springen von Güterzug

von Redaktion

Die Bundespolizei hat am Samstag in Raubling und Rosenheim zwölf Migranten in Gewahrsam genommen. Die Afrikaner waren nach ersten Erkenntnissen von einem Güterzug aus Verona abgesprungen. Einer von ihnen verletzte sich dabei. Die Bahnstrecke musste gesperrt werden.

Raubling/Rosenheim – Auf einen Bürgerhinweis hin suchten Bundespolizisten den Bahnhofsbereich in Raubling ab. Dort sollten mehrere Personen von einem Güterzug gesprungen sein. Die Beamten fanden drei Personen, die sich nicht ausweisen konnten. Die zwei Frauen und der Mann gaben an, jeweils 21 Jahre alt zu sein und aus Nigeria beziehungsweise von der Elfenbeinküste zu stammen. Außerdem erklärten sie, dass auf dem Güterzug, von dem sie gesprungen seien, noch weitere Menschen gewesen wären.

Die Bundespolizei veranlasste unverzüglich die Sperrung der Bahnstrecke zwischen Raubling und Rosenheim sowie den Halt des betreffenden Güterzuges am Rosenheimer Bahnhof. Der Zug wurde einschließlich der transportierten Lkw-Auflieger durchsucht. Dabei konnten keine weiteren Migranten gefunden werden. Ein zwischenzeitlich angeforderter Hubschrauber der Bundespolizei-Fliegerstaffel aus Oberschleißheim flog die Bahnstrecke ab. Die Besatzung entdeckte aus der Luft einen jungen Mann, der zwischen Raubling und Pfraundorf auf den Gleisen lief. Auch dieser Afrikaner konnte von Bundespolizisten in Gewahrsam genommen werden. Eigenen Angaben zufolge handelt es sich um einen 25-Jährigen von der Elfenbeinküste, der ebenfalls mit dem Güterzug gefahren war. Über Papiere verfügte er nicht.

Nach einer rund einstündigen Streckenkontrolle, an der zahlreiche Beamte von Landes- und Bundespolizei beteiligt waren, konnten die Gleise gegen 14.20 Uhr wieder für den Schienenverkehr freigegeben werden. Von der Sperrung waren 15 Züge betroffen.

Bei der Fahndung im näheren Umfeld trafen Bundespolizisten im Rosenheimer Bahnhofsbereich auf acht weitere Afrikaner, die nicht in der Lage waren, sich auszuweisen. Wie sich im Rahmen der Befragungen herausstellte, stammen die fünf zwischen 23 und 42 Jahre alten Erwachsenen und die drei Minderjährigen – sechs, neun und 13 Jahre alt – alle aus Nigeria. Der 13-Jährige hatte eine blutende Wunde und musste vorübergehend im Krankenhaus behandelt werden. Wie seine Mutter, die ebenfalls unter den festgestellten nigerianischen Staatsangehörigen war, erläuterte, war die Verletzung auf den Sprung aus dem Güterzug zurückzuführen.

Alle zwölf Migranten wurden in die Rosenheimer Bundespolizeiinspektion gebracht. Gegen die Erwachsenen wurden Ermittlungen wegen unerlaubter Einreise aufgenommen. In den Vernehmungen gaben mehrere Afrikaner voneinander völlig abweichende Schilderungen zu ihren illegalen Einreisen zu Protokoll, teilt die Bundespolizei mit.

Einer der Nigerianer war, wie sich mithilfe seiner Fingerabdrücke herausstellte, bereits vor knapp zwei Wochen nach versuchter illegaler Einreise von Rosenheim aus zurückgewiesen worden. Der 21-Jährige wird sich aufgrund der klaren Sachlage voraussichtlich schon bald vor Gericht verantworten müssen. Ob die zwölf Migranten das Land wieder verlassen müssen, wird im Verlauf des weiteren Verfahrens bei der Bundespolizei zu klären sein. re

Artikel 7 von 11