Rosenheim/Athen – „Erst habe ich gedacht, das wäre der Sonnenuntergang“, beschreibt die 25-jährige Rosenheimerin, die vor wenigen Tagen in die griechische Hauptstadt gereist war, um Freunde zu besuchen, ihren ersten Gedanken, als sie Montagabend einen flüchtigen Blick über die Stadt richtete. „Freunde haben mir dann gesagt, dass es sich um die Feuer der Waldbrände handelt.“
Rund 50 Tote und mehr als 150 teils Schwerverletzte haben die zwei Brandherde östlich und westlich von Athen bislang gefordert. Tausende Menschen, die in der Region leben, haben bereits die Flucht ergriffen.
Nachdem die Landstriche um Athen immer wieder von derartigen Naturkatastrophen heimgesucht werden, haben die Einwohner der Hauptstadt anscheinend gelernt, damit zu leben. „In der Bevölkerung ist eigentlich keine Aufregung oder Hektik spürbar“, erzählt Heise, obwohl die Kraft des Feuers bis in die Millionenmetropole spürbar sei. Heise: „Es ist unglaublich heiß. Zudem weht ein Wind, der sich anfühlt, als hätte jemand einen Haarföhn eingeschaltet.“
Bei jeder Bewegung, bei jeder Tätigkeit seien die verheerenden Waldbrände auch innerhalb Athens präsent. „Immer wieder ziehen schwarze Rauchwolken über die Stadt“, beschreibt die 25-Jährige die Situation. „Alles riecht extrem nach Rauch.“ Selbst in frisch gewaschener Wäsche habe sich der unangenehme und beißende Geruch bereits festgesetzt.
Die Rettungskräfte, die ununterbrochen gegen die Brandherde ankämpfen, hoffen nun inständig darauf, dass die Temperaturen, die derzeit bei rund 40 Grad Celsius liegen, sinken und der Wind mit Böen bis Stärke sieben abflaut. Denn nur dann haben sie eine Chance, dem Inferno Herr zu werden.mw