Rosenheim – 6830 Personen waren zum Stichtag am 12. Juli im Bereich des Agenturbezirks Rosenheim, zu dem neben der Stadt und dem Landkreis Rosenheim auch die Landkreise Miesbach und Bad Tölz-Wolfratshausen gehören, ohne Job. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 2,3 Prozent. Trotz des leichten Anstiegs um 0,1 Prozentpunkte gegenüber Juni enthält die Zahl auch einen positiven Aspekt. Die Beschäftigungslosigkeit sank im Vergleich zum Juli 2017 um 0,2 Prozentpunkte. Damit ist der Agenturbezirk gleichsam ein Spiegelbild der aktuellen Entwicklung in der Region. In der Stadt betrug die Beschäftigungslosigkeit im Juni dieses Jahres 3,8 Prozent, im Juli 2017 wurde eine Quote von 4,3 Prozent registriert. Im Landkreis lag die Arbeitslosigkeit im Vormonat bei 2,0 Prozent, im Juli des Vorjahres bei 2,3 Prozent.
Der Grund für den leichten Anstieg liegt für Dr. Nicole Cujai, Leiterin der Arbeitsagentur, auf der Hand. Im Berichtszeitraum endeten in Bayern viele schulische und berufliche Ausbildungen. Trotz des Fachkräftemangels hätten nicht alle Ausbildungsbetriebe die ausgelernten jungen Menschen übernehmen können. Für diese These spricht laut Cujai auch, dass die Arbeitslosenquote bei den über 55-Jährigen und den Langzeitarbeitslosen erneut rückläufig ist. „Das zeigt, dass der regionale Arbeitsmarkt weiterhin aufnahmefähig und dynamisch ist“, sagt die Agenturleiterin.
Das Stellenangebot ist laut Arbeitsagentur „so hoch wie noch nie“. 1220 offene Stellen, davon 1170 sozialversicherungspflichtige, wurden der Agentur im Juli neu gemeldet. Damit hat sich die Zahl der offenen Stellen im Agenturbezirk auf 5320 erhöht. Vor allem im Verkauf, bei Gesundheitsberufen und im Bereich des Tourismus sowie der Hotel- und Gaststättenbranche werden Fachkräfte gesucht.
2440 Jobsuchende konnten im Berichtszeitraum ihre Arbeitslosigkeit beenden, 2610 haben sich neu oder erneut arbeitslos gemeldet. Auch Ausbildungsstellen sind in der Region noch genügend vorhanden. 1430 unbesetzte Lehrstellen weist die Agentur aus. Ihnen stehen 810 junge Menschen gegenüber, die noch nach einer Lehrstelle suchen. Die Arbeitsagentur bietet ihnen Unterstützung bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz an. Und sie bittet darum, dass Firmen bereits jetzt Lehrstellen melden, die sie im Jahr 2019 besetzen wollen.
Die Agenturleiterin appelliert auch an die heimischen Unternehmen, ihren Teil beizutragen, damit Jugendliche eine Berufsausbildung beginnen können. „Geben Sie auch vermeintlich schwächeren Bewerbern eine Chance, denn diese können in der Praxis oft durch Lernwillen und ihre Teamfähigkeit überzeugen“, sagt sie. Zugleich verweist Cujai darauf, dass die Arbeitagentur jungen Menschen auch ausbildungsbegleitende Hilfen anbietet, wenn sie Probleme haben, den Unterrichtsstoff in der Berufsschule bewältigen zu können. Interessenten können sich unter der kostenfreien Servicenummer 0800/ 4555500 oder per E-Mail unter berufsberatung@arbeitsagentur.de mit ihren Sorgen und Nöten an die Agentur wenden.