Stephanskirchen – Ein Überblick über die neu vernetzte Museumslandschaft im Rosenheimer Raum, ein Museumsbesuch im professionell konzipierten Gemeindemuseum im Alten Rathaus am Schloßberg und die zukunftsweisende Diskussion über weitere Vorhaben des Netzwerks standen auf der Tagesordnung zum Abschluss des kürzlich beendeten Leader-Projekts „Museumsnetzwerk Rosenheim – konzeptionelle Grundlagen“ der LAG Mangfalltal-Inntal im Rathaus in Stephanskirchen.
„Sehen, staunen und begreifen“, lautete ein Baustein dieses einjährigen Leader-Projekts. Die Museumspädagogin Doris Hefner aus Gilching vermittelte dabei in einer eintägigen Fortbildung den Museumsbeauftragten aus Stadt und Landkreis Rosenheim im Holztechnischen Museum die Vorteile und Möglichkeiten von Aktivstationen. Diese und museumspädagogische Programme machen das Museum nicht nur attraktiver, sondern vertieften, dadurch dass der Besucher zum Handeln aufgefordert wird, auch die Inhalte, so die Expertin. Das ließe sich oft mit sehr einfachen Mitteln erreichen.
Insgesamt beinhaltete das Leader-Projekt neben der Bestandsanalyse von acht Museen und weiteren kulturellen Einrichtungen und Beratung hinsichtlich der Qualifizierung vier Fortbildungseinheiten zu den Themen Inventarisation und Bewahrung des Sammlungsgutes, Museumspädagogik sowie Einsatz von Social Media im Museumsbetrieb. So hatten die Museumsleiter die Möglichkeit, sich fortzubilden und zugleich kennenzulernen und zu vernetzen.
Das Museumsnetzwerk Rosenheim hatte sich bereits 2013 mit 18 Teilnehmern gegründet, die in einer Maßnahme durch zwei Fachfrauen der Kultur-Konzept GbR, Stephanie Steiner und Michaela Firmkäs, in der vorangegangenen Leader-Förderperiode miteinander vernetzt wurden.
Seit 2013 gibt es also einen lockeren Museumszusammenschluss. Ehrenamtliche Kuratorin ist Michaela Firmkäs: „Zusammen mit einem Team von rund sieben Museumsleitern werden gemeinsame Aktionen organisiert und dabei Erfahrungen ausgetauscht. Inzwischen vervollständigen wir mit Heimat 1918 eine Trilogie von mehrmonatigen Gemeinschaftsausstellungen.“ Die Ausstellungen sind auf der Homepage www.museumsnetzwerk-rosenheim.de nachzulesen.
Andere Qualität der Museumsarbeit
Mit dem aktuellen Leader-Projekt (2017/2018) wurden kulturelle Einrichtungen der sechs neuen LAG-Gemeinden in den Verbund aufgenommen. Die Projekte tragen auch schon Früchte. Einige Museen haben eine datenbankbasierte Inventarisation ihres Sammlungsbestandes begonnen. Mit ihrer Gemeinschaftsausstellung sind sie nun in die Öffentlichkeit gegangen. Die Projektleiterin Michaela Firmkäs berichtet: „Allgemein stärkt das Netzwerken das Bewusstsein, dass man mit seinen Sorgen nicht alleine ist, dass es Kollegen gibt, die einen unterstützen, dass man füreinander werben kann und man miteinander breiter aufgestellt ist.“ Das Netzwerken ergibt eine andere Qualität in der Museumsarbeit, die auch den Besuchern zugutekommt. So befindet sich das Museumsnetzwerk Rosenheim auf einem guten Weg, den es durch Fortbildungsveranstaltungen, Workshops und Exkursionen fortsetzen will. Diese Netzwerkarbeit wollen die Museums-Akteure künftig professionalisieren. re