Schechen – Sie haben sich festlich in Dirndl und Lederhose herausgeputzt: Bei ihrer Freisprechungsfeier im Gasthaus Kapsner in Hochstätt in der Gemeinde Schechen bekamen 48 Landwirte und 26 Hauswirtschafterinnen, die ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben, die Abschlusszeugnisse überreicht. Zum Festakt waren auch zahlreiche Ehrengäste gekommen – darunter der Kreisobmann des Bayerischen Bauernverbandes, Josef Bodmaier, Kreisbäuerin Katharina Kern sowie die Landtagsabgeordneten Otto Lederer und Klaus Stöttner.
„Sie können stolz sein“, wandte sich Wolfgang Hampel, der Leiter des Landwirtschaftsamtes Rosenheim, in seiner Rede an die jungen Landwirte und Hauswirtschafterinnen. Mit der Berufsausbildung hätten sie eine gute Perspektive für die Zukunft. Hampel erklärte, dass im Landkreis Rosenheim rund 3000 landwirtschaftliche Betriebe geführt werden, mehr als die Hälfte davon im Vollerwerb. „Diese Zahl zeigt die Bedeutung der Landwirtschaft in der Region“, so der Behördenleiter. Das spiegele sich auch in einer „stolzen Agrarpolitik“ wieder.
Die Absolventen hätten nun ein langes Berufsleben vor sich und auch ihre Familien zu ernähren. Da hoffe man auf Unterstützung von Seiten der Politik. Sie solle sich nicht nur in Fördermitteln zeigen, sondern vor allem solle die Politik gute Rahmenbedingungen schaffen, die eine Perspektive aufzeigen. Hampel zeigte sich außerdem überzeugt von der Nachhaltigkeit des dualen Ausbildungssystems. Es sei eine „wichtige Säule“. Für die berufliche Ausbildung brauche es aber auch Ausbildungsbetriebe, die die jungen Leute auf ihren Hof nehmen. Der Behördenchef berichtete, dass man über viele langjährige, erfahrene Ausbilder verfüge, man aber auch über Nachwuchs bei den Ausbildern verfüge.
Kreisobmann Josef Bodmaier lobte zunächst die Absolventen. „Respekt, was ihr geschafft habt!“, sagte er. Die jungen Leute hätten den schönsten Beruf erlernt, den es auf der Welt gebe. Sie hätten noch die Möglichkeit, einmal Erde in die Hand zu nehmen. Sie trügen aber auch die Verantwortung für Grund und Boden – in Zeiten des Klimawandels eine Herausforderung. Bodmaier richtete auch eine Bitte an die Landwirte und Hauswirtschafterinnen: „Bringt euch in der Bevölkerung ein!“ Mit dem erlernten Fachwissen hätten sie die beste Chance, die Werte der Landwirtschaft der Öffentlichkeit zu vermitteln. Der Kreisobmann lobte die schulischen Ausbildungsbedingungen im Landkreis. „Da erblasse ich vor Neid!“, sagte er. Und weiter: Für die Ausbildung könne das Beste nicht gut genug sein.
Einen Überblick über die Abschlussprüfung in der Hauswirtschaft gab Bildungsberaterin Barbara Stöckl. Von den 26 Prüflingen haben alle bestanden und dürfen sich damit „staatlich anerkannte Hauswirtschafterinnen“ nennen. Sie dankte den Vertretern des Prüfungsausschusses sowie den Ausbildern und überreichte die Zeugnisse.
Bildungsberater Karl Huber skizzierte die Eckpunkte der Abschlussprüfung in der Landwirtschaft. 48 Auszubildende haben bestanden und dürfen sich „staatlich geprüfte Landwirte“ nennen. Stolz berichtete Huber, dass man inzwischen 85 Ausbildungsbetriebe mit 95 Ausbildungsstellen habe. „Das ist eine gute Situation“, betonte er. Alle Lehrlinge hätten einen Platz bekommen. Bei der Prüfung sei auffallend gewesen, dass die Noten im betrieblichen Teil um fast einen Notenpunkt besser gewesen seien als im schriftlichen. Huber richtete auch einen Appell an die Absolventen: „Nehmt das mit der Abschlussprüfung nicht so wörtlich, sie ist der Start für ein lebenslanges Lernen“, betonte er.
Mit ihren Urkunden in der Hand und einem strahlenden Lächeln im Gesicht ergriffen abschließend zwei Vertreter der Prüflinge das Wort. „Helft euch auch in Zukunft gegenseitig mit Rat und Tat!“, forderte Lukas Wimmer. Marissa Knöferl betonte: „Wir sind jetzt bestens gewappnet, um mit voller Power ins Berufsleben zu starten.“
Die besten Ergebnisse bei den Abschlussprüfungen erzielten: Hauswirtschafterinnen: Christine Fritz vom Ausbildungsbetrieb Barbara Maier, Stephanskirchen; Lisa Marie Moritz vom Seecafé Toni, Rimsting; Regina Lindlmeier vom Seecafé Toni, Rimsting; Maria Aimer vom Ausbildungsbetrieb Gertrud Oberloher, Rattenkirchen; Katharina Scherr, Lehrgang an der Volkshochschule Wasserburg. Landwirte: Lukas Wimmer vom Ausbildungsbetrieb Martin Wimmer, Feldkirchen-Westerham; Markus Spötzl vom Ausbildungsbetrieb Bernhard Maurer, Rohrdorf; Linda Larissa Pieschel vom Ausbildungsbetrieb Franz Höhensteiger, Großkarolinenfeld; Markus Dopfer vom Ausbildungsbetrieb Anton Braun, Brannenburg; Andreas Huber vom Ausbildungsbetrieb Johann Taxer, Raubling.